Alexander Puschkin inspirierte viele russische Schriftsteller, die auch regelmäßig nach Baden-Baden kamen - darunter Nikolaj Gogol. Gemeinsam mit Bühnenbildner Christian Fenouillant und Kostüm-Designer Agostino Cavalca erzählt das Regieteam Moshe Leiser und Patrice Caurier den Opernklassiker im Thriller-Format. Die Handlung spielt in einem zweistöckigen "Etablissement" rund um das Jahr 1900. Die Regie bedient ganz bewusst und im wahrsten Sinne des Wortes die "Doppelbödigkeit" der Oper, die die Tschaikowsky-Brüder aus Puschkins Romanvorlage geschaffen hatten. Puschkins Geschichte erzählt von drei verzauberten Karten, die fantastische Gewinne versprechen, jedoch auch ins Verderben stürzen können. Die alte Gräfin - früher wegen ihrer Spielleidenschaft "Pique Dame" genannt - hütet ihr Geheimnis. Der mittellose Hermann ist besessen davon, es ihr zu entlocken und setzt alles dafür aufs Spiel: Leben, Liebe und seine eigene Existenz. Peter Tschaikowsky machte aus der Geschichte vom Willen, es nach oben zu schaffen, eine Oper. Bei ihm rückt eine weitere große Sehnsucht ins Zentrum der Geschichte: die Liebe - und damit auch die Figur der Lisa -, die Hermann bis zur Selbstzerstörung folgt. Nur einmal im Jahr sitzen die Berliner Philharmoniker im Orchestergraben und ihr Chefdirigent dirigiert eine szenische Oper - bei den Osterfestspielen Baden-Baden 2022. Erstmals wurde dafür eine Neuproduktion auf die Bühne gebracht: die Tschaikowsky-Oper "Pique Dame", inszeniert von Moshe Leiser und Patrice Caurier. Die Hauptrollen werden gesungen von Arsen Soghomonyan (Hermann) und Elena Stikhina (Lisa). Die Titelrolle der Gräfin wird hinreißend verkörpert von Doris Soffel.
(arte)
Länge: ca. 163 min.
Deutsche TV-Premiere: 21.08.2022 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Nele Münchmeyer
- Drehbuch: Alexander Pushkin
- Musik: Pyotr Ilyich Tchaikovsky, Cantus Juvenum Karlsruhe, Slowakischer Philharmonischer Chor, Kirill Petrenko, Berliner Philharmoniker
- Szenenbild: Christian Fenouillat, Moshe Leiser, Patrice Caurier
- Kostüme: Agostino Cavalca
- Choreographie: Beate Vollack