Im Jahre 1840 fährt ein unbekannter junger Arzt aus Heilbronn, Dr. Robert Mayer (Emil Stöhr), auf einem holländischen Dreimaster nach Java. Als Schiffsarzt behandelt er in Surabaja einen Schiffsjungen und nimmt einen Aderlass vor. Das Blut ist hellrot - nicht wie erwartet dunkel. Mayer stellt fest, dass dies dem tropischen Klima geschuldet ist. Daraufhin untersucht er den Wärmehaushalt im menschlichen Körper genauer und entdeckt das Gesetz zur Erhaltung der Energie. Er beweist es durch mathematische Berechnungen und veröffentlicht es nach seiner Rückkehr nach Heilbronn. Kein Geringerer als Professor Justus Liebig (Walther Süssenguth), einer der Pioniere des wissenschaftlichen Zeitalters, druckt Mayers ersten Aufsatz 1842 in "Liebigs Annalen". Im gleichen Monat heiratet Mayer die Fabrikantentochter Wilhelmine Cloß (Gisela Uhlen). Die Bürger von Heilbronn wählen ihn zu ihrem Stadtarzt. Mayers Glück könnte vollkommen sein - doch die Fachwelt ignoriert seine Entdeckung. Mayer schreibt einen zweiten Aufsatz, den Liebig ohne Kommentar zurückschickt. Daraufhin sucht der Arzt den berühmten Professor und Geheimrat auf, doch sie geraten aneinander, weil Mayer Liebigs Vorstellungen vom "Göttlichen" und der "Lebenskraft" kritisiert. Der vornehme Liebig erschrickt vor dem Materialismus des kleinen Provinzdoktors. Mayers Leidensweg beginnt. Im kleinbürgerlichen Heilbronn lacht man über ihn, ein Tübinger Physiker erklärt seine Entdeckung für falsch, Mayer wird die Teilnahme an einem Kongress der Naturwissenschaftler verwehrt. Das alles hat für Mayer schwer wiegende gesundheitliche Folgen. Im Fieberdelirium springt er aus dem Fenster. Für seinen Schwiegervater Cloß (Otto Stübler) ein willkommener Vorwand, ihn in die Privatirrenanstalt von Hofrat von Zeller (Herwart Grosse) zu bringen. Dort wird Mayer inquisitorischen Torturen unterworfen - Hungerkuren, kalte Bäder, Zwangsstuhl, Regenkammer usw. Er soll widerrufen. Seiner Frau gelingt es nicht, ihn dort herauszuholen. Erst dem Engagement von Dr. Bohn (Hilmar Thate), eines Schülers von Liebig, der Mayers Entdeckung in seiner Habilitationsrede in der Universität verteidigt und an den vergessenen Arzt erinnert, ist es zu verdanken, dass sich Mayers tragisches Schicksal doch noch wendet.
(MDR)
Länge: ca. 92 min.
Original-Kinostart: 28.10.1955 (DDR)
Cast & Crew
- Regie: Helmut Spieß
- Drehbuch: Alfred Reinhold Böttcher
- Produktion: DEFA
- Musik: Joachim Werzlau
- Kamera: Robert Baberske