Originalpremiere: 24.04.1984
16.11.1984
Der Regisseur Jonathan Demme ("Das Schweigen der Lämmer") verzichtete auf die üblichen Klischees des Genres - keine rasende Abfolge von Bildern, keine der fast obligatorisch gewordenen Aufnahmen von Zuschauerreaktionen, keine Backstage-Interviews. Dafür konzentrierte er sich aber darauf, das Publikum in den Kinosesseln zu fesseln. Und es klappt. Die Zuschauer sehen nicht einfach einen Film; sie finden sich in einem Rockkonzert wieder, klatschen laut nach jedem Song, tanzen auf den Stühlen und vor der Leinwand herum. Der Film konzentriert sich auf das Geschehen. Sänger David Byrne steht mit seinem wilden Gesang und seiner höchst eigenen Körpersprache ganz im Mittelpunkt. Er torkelt auf der Bühne herum, als würde er in jedem Augenblick fallen, bewegt seine Beine, als wären sie aus Gummi. Jonathan Demme überlässt die Initiative den Musikern, nicht dem Cutter. Deshalb sieht "Stop Making Sense" aus wie ein Film und nicht wie ein gewöhnliches Musikvideo. Er ist brillant aufgenommen und fotografiert sowie sorgfältig ausgearbeitet - das ist möglicherweise der Schlüssel für seinen Haupteffekt: Aus der Kinovorführung wird ein regelrechtes Konzert. Indes, es ist die Musik von David Byrne und den Talking Heads, die den Film prägen. Ein echter Höhepunkt in der Musikgeschichte.
(arte)
Cast & Crew
- Schnitt: Lisa Day