Die meisten Musiker die in der Casa Verdi leben sind zwischen 80 und 96 Jahre alt. Auch wenn sie inzwischen längst vergessen sind, führen sie noch immer ein Dasein für die Kunst und begreifen das Leben als Bühne, auf der sie sich selbst inszenieren können. Denn wer einmal von der Muse geküsst wurde, bleibt ihr ein Leben lang treu. Daniel Schmid, selbst der Oper verfallen und neben seiner Filmarbeit auch als Bühnenregisseur tätig, besuchte vor über dreissig Jahren mit Kameramann Renato Berta die Casa Verdi an der Piazza Buonarroti in Mailand, das von Giuseppe Verdi gegründetes Künstleraltersheim, mit offiziellem Namen La Casa di Riposo per Musicisti. Daraus entstand ein dokumentarischer Spielfilm, in dem die Stars von einst nochmals aufleben. "Sie alle leben in einem fiktiven Raum, und keiner weiss mehr, was wahr ist", sagte Daniel Schmid, der diese Zwischenrealität zu einem melodramatischen Dokument verblichener und zugleich gegenwärtiger Grösse verarbeitet hat. Für Schmid war es der erste Film, bei dem die betagten Künstler "am letzten Tag nach den Dreharbeiten tränenüberströmt im Korridor standen".
(SRF)
Die CH:Filmszene zeigt den Film als Hommage an den vor 10 Jahren, am 6.8.2006, verstorbenen Schweizer Filmemacher Daniel Schmid
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Weiterer Titel: Il bacio die Tosca - Der Kuss der Tosca
Länge: ca. 87 min.
Deutscher Kinostart: 22.02.1985
Cast & Crew
- Regie: Daniel Schmid
- Drehbuch: Daniel Schmid
- Produktion: T&C Film, RISI, SSR
- Musik: Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini, Gaetano Donizetti
- Kamera: Renato Berta
- Schnitt: Daniela Roderer