Originalpremiere: 21.09.2012
27.06.2013
Deutsche TV-Premiere: 08.02.2015 (ServusTV Deutschland)
FSK 12
Island, 1984: Noch leicht verkatert von der Party am Vorabend beladen Gulli, Koch Palli und die anderen Fischer ihren Kutter. Als die sechs ihren Lieben zum Abschied eilig einen Kuss auf die Wange drücken, ahnen sie nicht, dass die "Breki" nur noch als Wrack in den Heimathafen zurückkehren wird. Alles scheint wie immer, als die Crew auf die Westmännerinseln zusteuert. Doch der Meeresabschnitt ist berüchtigt für seine heimtückischen Felsen und treibt allen Fischern regelmäßig Schweißperlen auf die Stirn. Auch für die sechs werden die Felsen zur Todesfalle: Das Schleppnetz verfängt sich, das Schiff neigt sich gefährlich und kentert binnen Sekunden. Für die Crew beginnt ein erbitterter Kampf ums Überleben und gegen die Übermacht der Natur. Die Männer versuchen, vorbeikommende Schiffe auf sich aufmerksam zu machen, doch ihre verzweifelten Schreie verhallen unbemerkt in der eisigen Winternacht. Zur Rettungsinsel tauchen, die auf dem Kutterdeck festgezurrt ist: unmöglich. Nach und nach muss Gulli zusehen, wie seine Kollegen und Freunde erfrieren oder in den eisigen Fluten versinken. Einzig Gulli wird nicht von der Tiefe geschluckt, sondern nachdem er sich seiner Rettungsweste entledigt hat schwimmt und schwimmt und schwimmt. Immer wieder drohen Kälte und bleierne Müdigkeit seine Muskeln zu lähmen. Doch wie in Trance hält Gulli durch und wird zum Mythos ... Baltasar Kormákur ließ sich von der beeindruckenden Geschichte des isländischen Fischers Gudlaugur Fridpórsson inspirieren, der sechs Stunden lang bei fünf Grad Celsius im Wasser überlebte und danach zum Forschungsobjekt wurde.
(arte)
Baltsar Kormákur arbeitete zunächst mit großem Erfolg als Schauspieler, bevor er sich im Jahr 2000 mit "101 Reykjavík" auch als Regisseur einen Namen machte. In Deutschland wurde er durch die Rolle des Baddi in "Die Teufelsinsel" (1996) bekannt. Sein Film "101 Reykjavík" wurde für den Fassbinder-Preis (Nachwuchspreis bei den Europäischen Filmpreisen) nominiert. In seiner achten Regiearbeit "Die Tiefe" widmet er sich einmal mehr einer menschlichen Grenzerfahrung und verfilmt visuell kraftvoll den Kampf des Menschen gegen die Übermacht der Natur.
(One)