Die Menschen lieben den Karneval! Und offensichtlich auch alle Bräuche, die dazu gehören. Geisterzüge, Rathausstürmungen oder Strohpuppen verbrennen gehören zum närrischen Treiben im Rheinland und in Westfalen unbedingt dazu. Doch woher kommen diese Bräuche? Warum zieht jedes Jahr der urige Ärzebär in Kommern umher? Weshalb wibbeln die Möhnen in Alendorf? Und was hat die Ziege in Wolbeck bei Münster überhaupt mit Karneval zu tun? Karnevalsbräuche sind skurril und manchmal uralt. Die Kinder im Sauerland schlagen sich bei der Lüttken Fastnacht jedes Jahr kostenlos den Bauch voll. Das hat einen Grund! In Köln beharken sich seit ewigen Zeiten "Jan und Griet" zur Weiberfastnacht, in Blankenheim in der Eifel hüllen sich die Geister in Bettlaken und in Delbrück bei Paderborn greifen kostümierte Reiter im Galopp nach einem hängenden Kranz. Besonders heftig geht es in Züschen bei Winterberg zu. Hier setzen junge Männer die Mädchen auf den Mist! Ein derber Spaß, den die jungen Frauen noch nicht einmal schlimm finden! So unterschiedlich die Bräuche zu Karneval sind, in einem sind sich Rheinländer und Westfalen erstaunlich einig. Am Ende muss eine Strohpuppe für alle Sünden der Narren und Jecken büßen. Nubbel, Dickkopp, Lazarus oder Morio gehen in Flammen auf. Selbst am Aschermittwoch ist noch nicht alles vorbei. In Havixbeck im Münsterland feiern die Männer den Askedag bei Doppelkopf und Bier. Denn Karneval ist schließlich nur einmal im Jahr.
(WDR)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 06.02.2016 (WDR)