Weitere Titel:
Der weisse Gott
White God
Der weisse Gott
White God
Originalpremiere: 17.05.2014
26.06.2015
Deutsche TV-Premiere: 15.05.2017 (arte)
FSK 12
Nicht das geringste Verständnis hat der Vater von Lili (Zsófia Psotta) für ihre Notlage. Als die Mutter der 13-Jährigen mit ihrem neuen Freund für drei Monate nach Australien verschwindet, muss Lili vorübergehend bei ihrem getrennt lebenden Papa einziehen. Der hat jedoch weder in seinem Herzen noch seiner kleinen Wohnung Platz für Lilis Hund Hagen und setzt diesen auf den Strassen Budapests aus.
Während Lili nach ihrem abhanden gekommenen Freund sucht, erlernt dieser als einer von zahlreichen Strassenkötern das Überleben. Hagen findet Schicksalsgenossen und entflieht Budapests Hundefängern. Dann jedoch gerät das gutmütige Tier in die Fänge eines Mannes, der ihn zum Kampfhund drillen will. Der Familienhund wird zur Kampfmaschine, doch die Brutalität der Methoden wendet sich bald gegen seine Peiniger. Hagen entkommt und stürmt mit seiner Meute die ungarische Hauptstadt. Plötzlich steht Lili ihrem Gefährten gegenüber - vielleicht zu spät, den Aufstand der geschundenen Kreaturen abzuwenden.
Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet ein ungarischer Filmemacher im Ungarn unter Viktor Orbán diesen Film gedreht hat, der von Ausgrenzung handelt und von Reinheit der Rasse, und der in einen Aufstand der Entrechteten mündet, die für seinen «deutschen» Verleihtitel «Underdog» Pate stehen. «Fehér isten», wie das an den Filmfestspielen von Cannes prämierte Drama im Original heisst, bezieht aus seinen gesellschaftlichen Anspielungen ebenso viel seiner Sprengkraft wie aus seiner entfesselt wirkenden Inszenierung und seinen unvergesslichen Bildern, mit denen der Regisseur die Geschichte aus den Perspektiven des Mädchens und des Hundes erzählt.
Ohne Computertricks und ohne die im US-Kino beliebten tierischen Dialoge liess Kornél Mundruczó echte Hunde von der Leine, sämtliche Aufnahmen gelangen mittels klassischer Dressurtricks. Die Tiere nahmen dabei keinen Schaden, was bei aller abgebildeten Grobheit ebenso erwähnt gehört, wie, dass es sich nicht um Unterhaltung für die ganze Familie handelt. Dass dies wohl auch nicht die Absicht Kornél Mundruczós war, dieses Vorboten eines wieder erstarkenden ungarischen Kinos, versteht sich von selbst. Bleibt zu hoffen, dass die grosse Aufmerksamkeit, die sein Film weltweit generiert hat, dem ungarischen Filmemacher Mut für ein baldiges, leider noch nicht einmal angekündigtes Nachfolgewerk gemacht hat.
Während Lili nach ihrem abhanden gekommenen Freund sucht, erlernt dieser als einer von zahlreichen Strassenkötern das Überleben. Hagen findet Schicksalsgenossen und entflieht Budapests Hundefängern. Dann jedoch gerät das gutmütige Tier in die Fänge eines Mannes, der ihn zum Kampfhund drillen will. Der Familienhund wird zur Kampfmaschine, doch die Brutalität der Methoden wendet sich bald gegen seine Peiniger. Hagen entkommt und stürmt mit seiner Meute die ungarische Hauptstadt. Plötzlich steht Lili ihrem Gefährten gegenüber - vielleicht zu spät, den Aufstand der geschundenen Kreaturen abzuwenden.
Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet ein ungarischer Filmemacher im Ungarn unter Viktor Orbán diesen Film gedreht hat, der von Ausgrenzung handelt und von Reinheit der Rasse, und der in einen Aufstand der Entrechteten mündet, die für seinen «deutschen» Verleihtitel «Underdog» Pate stehen. «Fehér isten», wie das an den Filmfestspielen von Cannes prämierte Drama im Original heisst, bezieht aus seinen gesellschaftlichen Anspielungen ebenso viel seiner Sprengkraft wie aus seiner entfesselt wirkenden Inszenierung und seinen unvergesslichen Bildern, mit denen der Regisseur die Geschichte aus den Perspektiven des Mädchens und des Hundes erzählt.
Ohne Computertricks und ohne die im US-Kino beliebten tierischen Dialoge liess Kornél Mundruczó echte Hunde von der Leine, sämtliche Aufnahmen gelangen mittels klassischer Dressurtricks. Die Tiere nahmen dabei keinen Schaden, was bei aller abgebildeten Grobheit ebenso erwähnt gehört, wie, dass es sich nicht um Unterhaltung für die ganze Familie handelt. Dass dies wohl auch nicht die Absicht Kornél Mundruczós war, dieses Vorboten eines wieder erstarkenden ungarischen Kinos, versteht sich von selbst. Bleibt zu hoffen, dass die grosse Aufmerksamkeit, die sein Film weltweit generiert hat, dem ungarischen Filmemacher Mut für ein baldiges, leider noch nicht einmal angekündigtes Nachfolgewerk gemacht hat.
(SRF)
"Weißer Gott" ist der sechste Film des ungarischen Regisseurs Kornel Mundruczo und der vierte in Folge, der bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. Er konnte dort den Prix Un Certain Regard gewinnen. Dieser gesellt sich zu Dutzenden Auszeichnungen, die der Regisseur, der neben dem Kino auch im Theater aktiv ist, in seiner 20-jährigen Karriere gesammelt hat.
(arte)