Deutsche TV-Premiere: 26.05.2015 (ZDFinfo)
Es ist ein Alptraum, der hierzulande praktisch täglich traurige Wahrheit wird: "Im Namen des Volkes" werden Unschuldige verurteilt und landen hinter Gittern. Die Ursachen sind vielfältig: Sie reichen von Irrtümern überlasteter Polizisten, Staatsanwälten und Richtern über falsche Experten-Gutachten oder schlampige, fehlerhafte Ermittlungen und Prozesse bis hin zu falschen "Geständnissen" von Unschuldigen. Clinton de Klerk war Lufthansa-Personaltrainer, bis er wegen angeblicher Falschmünzerei verurteilt wurde. Fast zwei Jahre saß er in Haft. Übereifrige Ermittler und Staatsanwälte behaupteten, de Klerk habe entwertete Euromünzen, die als Metallschrott nach China verkauft worden seien, nach Deutschland wieder eingeführt und bei der Bundesbank gegen "echtes" Geld eingetauscht. Erst im Revisionsverfahren wurde festgestellt, dass de Klerk unschuldig ist. Heute ist er frei, kämpft um eine Haftentschädigung und um einen neuen Job. Unter der Haftzeit leidet er noch immer. Auch Norbert Kuß wurde weggesperrt und abgehakt. Seine minderjährige Pflegetochter hatte ihn des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Obwohl auch Kuß von Anfang an seine Unschuld beteuerte, wurde er zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Kuß wurde erst nach seiner Haftentlassung frei gesprochen. Auch er leidet noch heute unter den teilweise traumatischen Erlebnissen während seiner Haftzeit. Es gibt aber auch Verurteilte, die noch im Gefängnis sind, obwohl sie glaubhaft ihre Unschuld beteuern. Mithilfe von Angehörigen und Rechtsanwälten kämpfen diese angeblichen Straftäter mit neuen Belegen um eine Wiederaufnahme des Verfahrens und um einen Freispruch.
(3sat)
Cast & Crew
- Drehbuch: Andreas Baum