Frankreich 1940, während der sogenannten "drôle de guerre": Bei einem Tieffliegerangriff der Deutschen kommen die Eltern der fünfjährigen Paulette und ihr kleiner Hund ums Leben. Ziellos durchstreift das Mädchen mit dem toten Hund auf dem Arm die Gegend, bis es auf den elfjährigen Bauernsohn Michel trifft. Der nimmt es unter seine Fittiche und bringt es auf dem Hof seiner Eltern unter, wo sein älterer Bruder im Sterben liegt. Um Paulette über den Tod ihres Hundes hinwegzutrösten, legt er mit ihr einen Tierfriedhof an. Die Kreuze für die kleinen Gräber finden sie auf einem Leichenwagen, auf dem Friedhof, ja selbst aus der Kirche stehlen sie die Grabkreuze. Die Kinder spielen "Krieg" und "Friedhof", weil es die einzige Realität ist, die sie umgibt. Zwischen Paulette und Michel entsteht eine tiefe, anrührende Beziehung. Bis Paulette vom Roten Kreuz aufgegriffen wird. Ein erschütternder Film, der in der Stilisierung und Idealisierung einer "heilen" Kinderwelt schonungslos die Grausamkeit und Gedankenlosigkeit des alltäglichen Lebens aufzeigt.
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"Verbotene Spiele" ist die Verfilmung des gleichnamigen, 1947 veröffentlichten Romans von François Boyer. Die Filmmusik schrieb der spanische Gitarrist und Komponist Narciso Yepes. Das Hauptthema "Romance Anónimo", welches den Film leitmotivisch durchzieht, wurde weltberühmt. Es handelt sich um den ersten Film der damals fünfjährigen Brigitte Fossey, die eine groβe Schauspielkarriere machen sollte. "Verbotene Spiele" wurde mit dem Goldenen Löwen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig und mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.
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Länge: ca. 86 min.
Deutscher Kinostart: 21.07.1953
Original-Kinostart: 09.05.1952 (F)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: René Clément
- Drehbuch: René Clément, Jean Aurenche, Pierre Bost
- Produktion: Paul Joly, André Rameau, Georges Testard, Silver Films, Filmax, Robert Dorfmann
- Produktionsauftrag: 3sat
- Musik: Narciso Yepes
- Kamera: Robert Juillard, Paul Bertrand
- Schnitt: Roger Dwyre
- Maske: Paule Déan
- Regieassistenz: Claude Clément, Léonard Keigel, Pierre Kast