Ob der Stephans-Schädel oder der Leichnam des Heiligen Markus - Reliquien von frühen christlichen Glaubenszeugen wurden immer ein Mittel zur Machterweiterung eingesetzt. So entstand etwa das Kuriosum, dass es die Schädeldecke des Heiligen Stephanus gleich zweimal gibt, einmal im Wiener Stephansdom und ein zweites Mal in Bologna. Venedig ließ im neunten Jahrhundert den Leichnam des Evangelisten Markus aus dem mittlerweile moslemischen Alexandria stehlen und in San Marco bestatten. Dem Papst in Rom, der seine Macht ja aus dem Petrus-Grab bezog, konnte der venezianische Doge seither mit einem eigenen Heiligen kontern. Die Gestalterinnen Burgl Czeitschner und Alexandra Czernin-Morzin haben sich in dieser Neuproduktion auf die Spuren der Heiligen in Wien und Italien begeben und erklären die historische Wirkmacht dieser Hinterlassenschaften.
(ORF)
Länge: ca. 50 min.
Cast & Crew
- Drehbuch: Burgl Czeitschner, Alexandra Czernin-Morzin