Deutsche TV-Premiere: 16.09.2007 (Bayerisches Fernsehen)
Was wird mit den Menschen, wenn Wirtschaft und Politik die Stilllegung einer Fabrik, die Unrentabilität eines ganzen Industriezweiges, verkünden? Vor fünf Jahren, am 23. September 2002, endete die letzte Arbeitsschicht auf der Maxhütte. 150 Jahre lang war das Stahlwerk das industrielle Herz der Oberpfalz, die Lebensader der 20 000 Einwohner von Sulzbach-Rosenberg. Generation auf Generation fand hier Arbeit und Brot, häufig waren Großvater, Vater und Sohn aus einer Familie dort beschäftigt. Bereits 1994 holten die Autoren verschiedene Arbeiter des damals schon maroden Stahlwerks vor die Kamera. Sie fragten sie nach ihren Hoffnungen, Träumen und Ängsten. Heute, vor dem Hintergrund des stillgelegten, rostenden Stahlwerks, das immer noch das Stadtbild beherrscht, suchen sie fünf ihrer ehemaligen Protagonisten wieder auf: vom Hartz-IV-Empfänger über einen ehemaligen Rangierlokführer, der heute Bauer ist, bis zur Witwe des letzten Toten vom Hochofen der Maxhütte. Konfrontiert mit den Filmausschnitten von 1994 schildern diese Menschen, wie sie "nach der Maxhütte" zurechtkommen. Nicht allen ist es gelungen, beruflich Anschluss zu finden. Manche konnten aus ihrer Situation irgendwie "noch das Beste" machen. Der "Maxhüttenpfarrer" Roland Gierth, seit 28 Jahren am Ort, macht den entlassenen Menschen Mut, wo er nur kann. Viele von ihnen erhielten zum Abschied ein Stück Bahnschiene, denn Schienen aus der Maxhütte wurden einst in alle Welt geliefert. Auch die New Yorker U-Bahn fährt darauf. Heute ist das Walzwerk längst demontiert und verkauft. In China werden damit wieder Schienen hergestellt.
(tagesschau24)
Cast & Crew
- Drehbuch: Jens Arndt, Günter Bersch, Hans-Jürgen Büsch