21.03.2019 (Kino)
Deutsche TV-Premiere: 08.12.2019 (Sky Cinema)
FSK 16
«In unserer Auffahrt steht eine Familie», verkündet der kleine Jason seinen Eltern. Das wäre weiter nicht beunruhigend, herrschte wegen eines nächtlichen Stromausfalls nicht gerade im ganzen Ferienhaus Dunkelheit. Überhaupt sind die Sommerferien trotz Nähe zum Badestrand und Vergnügungspark des kalifornischen Santa Cruz alles andere als unbelastet. Denn Adelaide , die Mutter der Wilsons, hat als kleines Mädchen dort einst etwas Traumatisierendes erlebt.
Gabe , Vater der Winstons, greift zum Baseballschläger und tritt vor das Haus, um die ungebetenen Gäste zu vertreiben. Das misslingt gründlich: Wenig später sind die Fremdlinge ins Haus eingedrungen, in rote Overalls gekleidet und mit langen Scheren bewaffnet. Und das gruseligste daran ist, dass Mann, Frau, Mädchen und Bub buchstäblich Doppelgänger der Wilsons sind. Die Mutter der Familie im roten Overall lässt das ganze Ausmass der Bedrohung erahnen: «Was wir wollen? Wir wollen, dass unsere Zeit kommt. Wir haben auf diesen Tag sehr lange gewartet.»
Mit «Get Out» feierte Jordan Peele 2017 einen Überraschungserfolg. Ursprünglich Darsteller und Autor bei «MADtv» sowie seiner Sketch-Show «Key and Peele» wechselte er als Regisseur für sein Kinodebüt das Genre, behielt aber seinen grimmigen Witz bei. «Get Out» handelte vom unterschwelligen Rassismus in der vermeintlich liberalen US-Oberschicht, und der schwarze Filmemacher weckte eher mit Psychospielchen als mit Schockeffekten das beabsichtigte Unbehagen. «Wir» nun enthält als Vertreter des «Hausfriedensbruch-Horrors» weit mehr Gewalt, doch ist auch dieser neue Film reich an herrlich fiesen Pointen. Und wiederum hält Jordan Peele der Gesellschaft den Spiegel vor: Was, wenn wir unsere Privilegien abtreten müssten an jene, auf deren Buckel unser Lebensstandard erst gründet?
Gabe , Vater der Winstons, greift zum Baseballschläger und tritt vor das Haus, um die ungebetenen Gäste zu vertreiben. Das misslingt gründlich: Wenig später sind die Fremdlinge ins Haus eingedrungen, in rote Overalls gekleidet und mit langen Scheren bewaffnet. Und das gruseligste daran ist, dass Mann, Frau, Mädchen und Bub buchstäblich Doppelgänger der Wilsons sind. Die Mutter der Familie im roten Overall lässt das ganze Ausmass der Bedrohung erahnen: «Was wir wollen? Wir wollen, dass unsere Zeit kommt. Wir haben auf diesen Tag sehr lange gewartet.»
Mit «Get Out» feierte Jordan Peele 2017 einen Überraschungserfolg. Ursprünglich Darsteller und Autor bei «MADtv» sowie seiner Sketch-Show «Key and Peele» wechselte er als Regisseur für sein Kinodebüt das Genre, behielt aber seinen grimmigen Witz bei. «Get Out» handelte vom unterschwelligen Rassismus in der vermeintlich liberalen US-Oberschicht, und der schwarze Filmemacher weckte eher mit Psychospielchen als mit Schockeffekten das beabsichtigte Unbehagen. «Wir» nun enthält als Vertreter des «Hausfriedensbruch-Horrors» weit mehr Gewalt, doch ist auch dieser neue Film reich an herrlich fiesen Pointen. Und wiederum hält Jordan Peele der Gesellschaft den Spiegel vor: Was, wenn wir unsere Privilegien abtreten müssten an jene, auf deren Buckel unser Lebensstandard erst gründet?
(SRF)
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