Obwohl er seit einigen Jahren wieder in den USA lebt, fühlt sich der Privatdetektiv und ehemalige Militärpolizist Harry Kilmer weiterhin eng mit der japanischen Kultur und Gesellschaft verbunden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er von der US-Army dorthin beordert worden und hatte sich eines Tages Hals über Kopf in die Japanerin Eiko verliebt. Die beiden verbrachten einige Jahre miteinander. Doch obwohl Eikos Gefühle nicht minder stark waren als Harrys, entschied sie sich dagegen, ihn zu heiraten. Nicht zuletzt auch da ihr Bruder Tanaka Ken, der nach seinem Kriegseinsatz lange als verschollen gegolten hatte und dann zurückgekehrt war, sich aus Unmut über die Verbindung seiner Schwester in den kriminellen Untergrund der Yakuza absetzte. Mit gebrochenem Herzen machte sich Harry letztlich auf den Weg zurück in die USA. Inzwischen sind ein paar Jahre vergangen; Japan, Eiko und ihr Bruder scheinen längst verwunden, als Harry von seinem alten Freund George um Hilfe gebeten wird. Dessen Tochter wurde von Yakuza entführt, der japanischen Mafia. George hofft jetzt, dass Harry ihm aufgrund seiner Zeit in Japan bei der Vermittlung behilflich sein kann. Obwohl Harry seinen Freund unterstützen will, zögert er. Er hat Angst, alte Wunden wieder aufzureißen, und weiß um die enorme Gefahr, der er sich aussetzen würde. Was Harry in diesem Moment noch nicht weiß: George ist selbst in die illegalen Geschäfte der Verbrecherorganisation verstrickt … Nichtsahnend und aller Zweifel zum Trotz entscheidet sich Harry, nach Japan zu reisen, und trifft dort nicht nur Eiko, sondern auch ihren Bruder Tanaka Ken wieder, der inzwischen aus dem verbrecherischen Untergrund zurückgekehrt ist. Obwohl ihr Verhältnis nicht das beste war, kann Harry Tanaka Ken überzeugen, seine Yakuza-Kontakte zu nutzen, um mit ihm die Geisel zu befreien. Zusammen erklären sie den japanischen Gangstern den Krieg ...
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Die Yakuza, ihr strenger Ehrenkodex und die gewaltsamen Rituale wurden in Japan bereits vielfach zum Stoff von Actionfilmen und Thrillern. Mit Sydney Pollacks "Yakuza" widmet sich jedoch erstmals auch das amerikanische Kino diesem Sujet. Mit großem Respekt für die japanische Kultur, feinfühlig und bildgewandt, zeigt der Regisseur dabei die Widersprüche zwischen dem modernen und dem traditionellen Japan auf und kreiert gleichzeitig ein großes Epos von Verrat und Treue. "Ein vorzüglich besetzter, komplexer und suggestiver Film von außerordentlicher Bildkraft" (Lexikon des Internationalen Films).
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Länge: ca. 107 min.
Deutscher Kinostart: 28.08.1975
Original-Kinostart: 19.03.1975 (USA)
Internationaler Kinostart: 21.12.1974 (J)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Sydney Pollack
- Drehbuch: Paul Schrader, Robert Towne
- Produktion: Sydney Pollack, Michael Hamilburg, Koji Shundo, John R. Coonan, Isao Nagaoka, William Ross, Yoshio Yamamoto
- Produktionsfirma: Warner Bros. Pictures, Toei Company
- Musik: Dave Grusin
- Kamera: Okazaki Kozo, Ishida Yoshiyuki
- Schnitt: Don Guidice, Thomas Stanford
- Regieassistenz: Mike Abe, Stephen B. Grimes, Michael D. Moore