Das Gold der Zaren: Teil 1-3

Teil 1: Glanz und Blut Unaufhaltsam ist der Aufstieg des Fürstentums Moskau. Aus einer kleinen Holzfestung wächst der Kreml empor. Den Anfang machte eine Heirat! Die byzantinische Prinzessin Zoe brachte Schwung und Prunk in die russische "Wildnis". Die Unterwerfung der sehr reichen Handelsstadt Nowgorod, ihre Plünderung, sorgte für ein weiteres Anwachsen des Vermögens. Als Iwan IV. den Moskauer Thron bestieg, trat er ein glänzendes Erbe an, und er setzte neue Zeichen. Als erster wurde er zum Zaren gekrönt. Zobel, das "weiche Gold", wird für viele Jahrzehnte zum kostbarsten Schatz der Herrscher. Iwan, den man den Schrecklichen nannte, schuf die Voraussetzungen. Er eroberte nicht nur die Stadt Kasan und brachte den Tatarenschatz nach Moskau, sondern er sah auch die Möglichkeiten, die dem Moskauer Staat nun offen standen. Der Weg war frei, in die riesigen Weiten Sibiriens, der eigentlichen Schatzkammer des späteren russischen Reiches. Als Iwan der Schreckliche 1584 starb, hinterließ er eine zum Bersten gefüllte Schatzkammer. Doch an vielen Schätzen klebte Blut, das Blut der Untertanen, unterdrückter Völker und eroberter Städte. Teil 2: Schätze und Intrigen Ende des 17. Jahrhunderts nimmt ein neuer, starker Mann die Zügel in die Hand: Peter der Große. Auch wenn es während seiner Regierungszeit kaum friedliche Jahre gab, bekam sein Zarengold einen ganz eigenwilligen Glanz. 1703 beschließt Peter eine Vision zu verwirklichen: eine Stadt am Meer soll entstehen, Sankt Petersburg - die neue Metropole. Noch heute erinnern die zahlreichen Paläste in und vor der Stadt an glorreiche Zeiten. Ganz Russland war am Bau Petersburgs durch Steuerabgaben und Frondienste beteiligt. Auf Geheiß des Zaren durchstreiften Geologen die sibirischen Weiten, auf der Suche nach Edelmetallen und vor allem: Gold. Petersburg begann zu strahlen - auch in Gestalt des "Bernsteinzimmer", ein Geschenk Friedrich Wilhelm I. an Peter den Großen, das allerdings von ihm kaum beachtet wurde. Mit Weitsicht förderte Peter der Große alle wirtschaftlichen Unternehmungen. Peters Vermächtnis - das war sein Zarengold. Die nach ihm kamen, verschleuderten oder vermehrten es auf ihre Weise. Teil 3: Rausch und Elend Fernab von Sankt Petersburg entwickelte sich in Sibirien ein eigenes Leben. Aber auch dies stand in engem Zusammenhang mit dem "Gold der Zaren". In sibirischen Bergwerken schufteten unzählige Sträflinge und Verbannte. Das Land jenseits des Ural war auf dem besten Weg, zum größten Gefängnis der Welt zu werden. Goldfunde und die Freigabe der Goldsuche versetzten das ganze Land in ein Fieber. Es herrschten die Gesetze des "Wilden Ostens". Durch den Bau der Transsibirischen Eisenbahn, der mit dem Spatenstich von Kronprinz Nikolaus begonnen wurde, erlebte Sibirien Zeiten des Rausches und des Elends. Das Zarengold aber bekam durch die Kunstfertigkeit eines Juweliers besonderen Glanz: Carl Fabergé. Seine kostbaren Stücke gehören zu den wertvollsten Pretiosen der Welt. Sie erhöhten die Magie des Goldes der Zaren, deren Zeit mit Nikolaus II. und der Oktoberrevolution ihr Ende fand.