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Ost-Berlin Februar 1979. Mit der Hilfe von Johannes Weinrich und Magdalena Kopp hat Carlos seine eigene Organisation aufgebaut. Die Carlos-Gruppe wird von der Stasi unterstützt unter der Voraussetzung, nicht in Berlin aktiv zu werden, die syrische Botschaft versorgt sie mit Diplomaten-Ausweisen und die UDSSR mit Waffen. Carlos' Netzwerk erstreckt sich mittlerweile über die ganze Welt. Gedeckt und versorgt von verschiedensten Geheimdiensten, nutzt Carlos die klaren Fronten während des Kalten Krieges. Im März lässt sich die Gruppe in Budapest nieder und Carlos nimmt Kontakt mit der ETA auf. Carlos kämpft nicht mehr in vorderster Front, mit Hilfe seiner Kontakte widmet er sich dem Waffenschmuggel. Doch die Situation spitzt sich zu, langsam aber sicher verliert Carlos die Kontrolle über sein Spiel im Weltgeschehen zwischen Ost und West. Der Auftrag, das Attentat auf Anwar as-Sadat, den Präsident der ägyptischen Republik, kommt nur langsam voran. Der KGB sitzt Carlos im Nacken, schließlich hat die UDSSR bereits viel Geld in diesen Auftrag fließen lassen. In Deutschland wird eine Waffenladung konfisziert und Syrien schaut mit Misstrauen auf Carlos Aktivitäten in Europa. Am 6. Oktober 1981 erfährt Carlos im Radio vom Mord an Sadat. Zu dem Attentat bekennt sich die radikale Muslimbruderschaft und Carlos verliert damit ein Vermögen. Ein geplantes Attentat in Paris geht schief, zwei Mitglieder der Carlos-Gruppe werden von der Polizei geschnappt. Darunter ist auch Magdalena, die mittlerweile nicht mehr nur Geliebte, sondern Carlos' Ehefrau ist. Carlos fordert die Freilassung seiner Leute und stellt ein Ultimatum, doch ein Mordversuch an Jacques Chirac scheitert. In Europa wird die Situation immer brenzliger für Carlos. Magdalena Kopp wird im Mai 1985 aus der Haft entlassen und trifft Carlos in Damaskus wieder. Mit dem Fall der Mauer im November 1989 und dem Ende des Kalten Krieges wird Carlos nutz- und bedeutungslos. Der Top-Terrorist, das Phantom des Schreckens im Dienste von Geheimdiensten weltweit, wird auf einen Schlag arbeitslos. Es ist nicht mehr viel übrig vom schillernden Mythos, von der Ikone des internationalen Terrorismus, von Carlos dem Schakal. Er flüchtet sich in Alkohol und Drogen, versucht hier und da unterzutauchen und stößt überall auf Ablehnung. Es ist der Sudan, der Carlos 1994 an Frankreich ausliefert und somit der französischen Justiz übergibt. Bei seiner Festnahme ist Carlos nicht mehr als ein Schatten seiner selbst. Ilich Ramírez Sánchez wurde bisher nur für den dreifachen Mord in der Rue Toulier im Jahr 1975 belangt, Carlos wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
(arte)
Länge: ca. 118 min.