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Das Aubrac ist ein einsames Hochplateau vulkanischen Ursprungs, das sich über drei Départements erstreckt: Cantal, Lozère und Aveyron. Im Winter ist es eine trostlose, gottverlassene Region, im Sommer ein sattgrünes Auenland, übersät von Kräutern und Blumen, deren Vielfalt in Europa ihresgleichen sucht. Sie schmecken nicht nur den Tausenden von stolzen Aubrac-Rindern, die von Ende Mai bis Mitte Oktober das Landschaftsbild des Hochplateaus prägen und deren Glockengeläut weit ins Land hinein zu hören ist. Die Flora des Aubrac liefert auch zwei weltberühmten Sterneköchen täglich neue Inspiration: Michel und Sébastien Bras. Sie locken Feinschmecker aus aller Welt ins malerische Örtchen Laguiole, in eine Gegend, die aufgrund ihres launischen Wetters lange Zeit als eine der gefürchtetsten Stationen auf dem Jakobsweg galt. "360° Geo Reportage" war einen Sommer lang auf den Hochweiden des Aubrac unterwegs. In diesem Jahr ist der Frühling spät in das Aubrac gezogen - höchste Zeit für die Transhumanz - den alljährlichen Auftrieb zu den Sommerweiden. Sechs Monate lang standen die Tiere überwiegend im Stall. Jetzt rückt die Freiheit näher, und man spürt: Die stolzen Aubrac-Rinder können es kaum erwarten, in die Berge und auf die Weiden zu kommen. Doch das ist nicht allein der Grund für das lautstarke Muhen. Die Aubrac-Rinder rufen ihre Kälber. Aubrac-Züchter Phillippe Boubal treibt 70 seiner Rinder in alter Tradition zu Fuß ins Hochland. Durch enge Gassen und mit ohrenbetäubendem Glockengeläut zieht die festlich geschmückte Herde durch die Dörfer und über die Landstraßen des Aubrac. Über zehn Stunden wird sie bis zu den Sommerweiden auf über 1.400 Metern unterwegs sein. Die Ursprünge dieser französischen Hirtenkultur reichen zurück bis ins Mittelalter, als Mönche sich hier ansiedelten, die dichten Wälder rodeten und zur Speisung von Jakobspilgern eine sogenannte Transhumanz etablierten - die sommerliche Fernweidewirtschaft. Über 200 Burons waren früher in der Region aktiv. Heute sind Jean-Claude Ramon und seine Mannschaft die Einzigen, die noch nach alter Tradition den ganzen Sommer über auf der Alm bleiben.
(arte)
Länge: ca. 43 min.