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Explodierende Weltbevölkerung, überfischte Meere und eine drohenden Klimakatastrophe - Algen gelten als mögliche Lösung dieser Probleme der Menschheit. Algen können weitaus mehr, als Sushi zusammenhalten. Sie sind eine gesunde Nahrungsquelle, bieten schier unendliche Energieressourcen und können sogar radioaktives Wasser reinigen. Sind diese Pflanzen der Motor für eine grüne Revolution? "planet e." begleitet den IT-Profi Oliver Fronk aus Sankt Augustin bei Bonn. Er plant, gestaltet und baut Rechenzentren und Server-Farmen. Fronk gilt als Visionär in Sachen Algen. Spätestens 2030 wollen er und der Frankfurter Architekt Bernd Schenk das weltweit erste "algenative Rechenzentrum" bauen. Das 16 Stockwerke hohe Gebäude soll nur mit der Energie aus einer Algenzucht betrieben werden. Es ist geplant, die Pflanzen durch die Kraft der Sonne zur Photosynthese anzuregen und so genug Energie für die gesamte Fläche zu erzeugen. Bei der Gestaltung von Gebäuden sehen die Entwickler viele Möglichkeiten: Nutzflächen, Verwaltung oder Wohnraum sind ebenso denkbar, wie mehrere Etagen für urbane Landwirtschaft. Auch Supermärkte, Kindergärten oder Mini-Parks sind möglich. Kleinstbiotope als Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere sind Teil der Renaturierung von Städten. Oliver Fronk, der von Kollegen nur der "Alginator" genannt wird, macht sich auf eine faszinierende Reise durch Europa, um bei verschiedenen Algen-Experten und Forschungseinrichtungen konkrete Erkenntnisse für sein Vorhaben zu sammeln. Er besucht dazu die Kieler Ozeanforscher von GEOMAR. In den "hängenden Algengärten" in Österreich lernt er, wie man Energie gewinnen kann. In Sachsen-Anhalt sieht Fronk mit eigenen Augen, dass Algen bei der Energieerzeugung sogar klimaschädliches CO2 abbauen. Außerdem stellt "planet e." die Sylter Algenfarm vor. Hier arbeitet der Biologe Klaus Lüning an einer immer verfügbaren Nahrungsquelle der Zukunft. In Südfrankreich fährt ein Auto nur mit Algen-Treibstoff. Und Forscher des Instituts Laue-Langevin in Grenoble weisen nach, dass man mit Hilfe der Wunderorganismen sogar Radioaktivität binden kann.
(ZDF)
Länge: ca. 30 min.