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TV-Kritiker Oliver Kalkofe mag das Dschungelcamp

von Michael Brandes in Vermischtes
(15.01.2009, 00.00 Uhr)
"Zehn Selbstdarsteller, die der Welt nichts zu geben haben"

In einem Interview mit der "Münsterschen Zeitung" outet sich TV-Kritiker  Oliver Kalkofe als  "Dschungelcamp"-Fan: "Da gehen zehn Selbstdarsteller, die der Welt nichts zu geben haben und für die sich kein Mensch interessiert, freiwillig in eine Art Knast und dort suhlen sie sich in ihren eigenen Egos, streiten um Nonsens und heulen rum (...), und niemand nimmt das ernst, außer sie selbst." Er sehe die Show sehr gerne, zudem liefere sie ihm immer noch bestes Material für seine eigene Sendung, als Gipfel der Peinlichkeit: "Früher musste man noch irgendwie talentiert sein, um ins Fernsehen zu kommen, heute reicht es, möglichst billig für Einschaltquoten zu sorgen und bereit zu sein, sich auslachen zu lassen."

Darüberhinaus hat Kalkofe wenig Grund zum Lachen: "Sobald ein Sendeformat auch nur ansatzweise Erfolg hat, wird es hundertfach kopiert. Und selbst die Öffentlich-Rechtlichen, die nicht auf Einschaltquoten angewiesen sind, bringen immer nur das Gleiche." ARD und ZDF könnten gern weiterhin  Pilcher-Filme senden, "aber es ist doch nicht fair, dass von denen sämtliche potentielle Zuschauer unter 60 Jahren einfach ignoriert werden".

Persönlich beleidigt habe ihn der Auftritt von Marcel Reich-Ranicki beim Deutschen Fernsehpreis: "Seit nunmehr 15 Jahren mache ich auf den Dreck, der gesendet wird, aufmerksam und keine Sau interessiert sich dafür, und dann taucht ein genervter alter Meckerkopp auf, der mit diesem Medium viel zu wenig zu tun hat und dem selbst 3sat noch zu flach ist, kotzt allen vor die Füße und ganz plötzlich fangen alle an sich zu fragen, ob im Fernsehen tatsächlich nur Schwachsinn gesendet wird." Kalkofe habe sich zwar gefreut, dass den Beschuldigten der Schampus im Hals stecken geblieben wäre, "aber ehrlich gesägt fände ich ein Fernsehen, wie es sich Reich-Ranicki zu wünschen scheint, noch gruseliger."


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Leserkommentare

  • Quasselkasper schrieb via tvforen.de am 24.01.2009, 21.08 Uhr:
    ich glaub ich weiß warum er keinen eigenen sender gründet. weil er weiß das er gnadenlos scheitern würde. dafür brauchte man einen sack voller ideen, die hat er nicht. wenn ich ihn sehe dann nimmt er neun live oder verkaufssender aufs korn. genau das würde bei ihm auch laufen weil er ja auch irgendwie geld verdienen müßte. und weil er das weiß ist er klug und lässt es ganz.
  • Beverly Boyer schrieb via tvforen.de am 16.01.2009, 09.05 Uhr:
    welche stars denn? ;-))

    *prust*
  • MichaWe schrieb via tvforen.de am 17.01.2009, 01.16 Uhr:
    Wenn Kalki im Dschungel-dann aber durchgängig als Onkel Hotte und das dann bitte 24 Stunden live bei Premiere. Danke
  • jumin schrieb via tvforen.de am 24.01.2009, 20.04 Uhr:
    Den Kommentar, die meisten Sendungen karikieren sich mittlerweile schon selbst, weshalb es kaum noch witzig ist, sie zu verarschen, finde ich sehr wahr. Genau das ist das eigentlich Schlimme: Es ist alles so stumpf, und die Zuschaue haben sich damit abgefunden und sind zufrieden. Und dabei spreche ich nicht nur von der rtlII-Unterschicht, sondern vom gesamten Mittelstand. Es ist doch gesellschaftlich heutzutage einfach so, dass man wenig nachdenken und sich stattdessen ganz viel ablenken udn berieseln lassen will. Warum läuft sonst jeder mit Headphones auf der Straße rum? Warum kommen in Bars so selten echte Gespräche mit neuen Bekanntschaften zustande? Warum hat youtube einen so großen Andrang? Warum sind die Kinos so leer? Weil man sich nicht anstrengen will - man will möglichst nicht rausgehen, man will sich möglichst auf nichts und niemanden einstellen müssen, man will nichts dazulernen. Wie gesagt: nicht Unterschicht, sondern das betrifft ganz normale Bürger wie die meisten von uns. Ich kann das verstehen, aber ich finde es nicht in Ordnung, alles mitzumachen aber im gleichen Atemzug zu meckern. Betrifft nicht Kalkofe, sondern die Zuschauer.
    Kalkofe halte ich immer noch, auch wenn ihn viele nicht mögen, für einen der großen Cleveren im Business. Und ich verstehe nicht, warum er sich nicht schon längst mit anderen zusammengetan hat und einen eigenen Sender aufgestellt hat; Kontakte hat er doch, Ideen sicher auch und so teuer kann das doch heute auch nicht mehr sein, wo es so viele kleine Randgruppenkanäle gibt wie Dmax, Timm oder Sonnenklar. Ich fände es zumindest sehr aufregend, wenn Kalkofe mal zeigen könnte, was er für gute 24-Stunden-Unterhaltung hält. Denn auch RTL hat zu Startzeiten damals gezeigt, dass man auch mit wenig Geld etwas Neues erschaffen kann.
  • Pete Morgan schrieb via tvforen.de am 15.01.2009, 17.08 Uhr:
    Kalkofe ist kein Fernsehgott und über Geschmack lässt sich streiten. Wenn er das Dschungelcamp mag, dann hat er keinen...
    Der Lonewolf Pete
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 15.01.2009, 17.13 Uhr:
    er hätte selbst reingehen sollen und das meine ich ernst, er ist mehr Star als der Peter Bond.
    Ich oute mich mal ein unwissend, werden die "Stars" gefragt oder bewerben die sich für den Dschungel?
  • amsp20000 schrieb via tvforen.de am 15.01.2009, 22.03 Uhr:
    Monsieur Saran schrieb:
    Ich oute mich mal ein unwissend, werden die
    "Stars" gefragt oder bewerben die sich für den
    Dschungel?

    Frei nach dem Motto: Ich brauch das Geld.
  • Niccolo schrieb via tvforen.de am 15.01.2009, 15.12 Uhr:
    Das schon.
    Aber Ollis "früher war alles besser" Geseire ist auch bedenklich.
    Früher hatte ich (AUT) 2 Fernsehprogramme zur Auswahl, die gegen 23 Uhr die Bundeshymne sendeten.
    Nun zappe ich durch
    100 Programme. Da einen Anspruchsvergleich herunterzubeten -> *gähn*
    Nebenbei - die jüngsten Mattscheiben fand ich schon ein bisserl fad. Hoffe Kalki kann auch anderes.
  • Logan5 schrieb via tvforen.de am 15.01.2009, 17.24 Uhr:
    Niccolo schrieb:
    Das schon.
    Aber Ollis "früher war alles besser" Geseire ist
    auch bedenklich.
    Früher hatte ich (AUT) 2 Fernsehprogramme zur
    Auswahl, die gegen 23 Uhr die Bundeshymne
    sendeten.
    Nun zappe ich durch >100 Programme. Da einen
    Anspruchsvergleich herunterzubeten -> *gähn*

    Eigentlich seiert er gar nicht, dass früher alles besser war, sondern weist lediglich darauf hin, dass es immer schlimmer wird und da gebe ich ihm vollkommen recht. Man muss bei "früher" auch gar nicht immer gleich bis in die Drei-Programme-Zeit zurück gehen, denn bis weit in die 90er hinein gab es - gerade auch dank der Privaten - durchaus noch so etwas wie Vielfalt und Kreativität im deutschen Fernsehprogramm. Das ist auch keine nostalgische Verklärung, denn ich habe noch ein paar alte Programmhefte, die es tatsächlich beweisen.
    Erst, als die Sender gemerkt haben, dass man selbst den billigsten Dreck senden kann und die Leute trotzdem massenweise einschalten, ohne sich beleidigt zu fühlen, fing der qualitative Ausverkauf an. Gleichzeitig ging der Respekt vor dem Zuschauer in den Keller.
    Wie groß dieser Respekt in früheren Zeiten mal gewesen ist, kann man dann doch sehr schön an der Prä-Privaten Ära festmachen. Da gab es z.B. Programmansager/innen, die die Zuschauer persönlich und höflich angesprochen haben und wurde eine Sendung produziert, bei der man befürchtete, einen Teil der Zuschauer verärgern zu können - mir fällt da der Beatclub ein - wurde sich dafür ausdrücklich entschuldigt und um Verständnis gebeten. So lustig so etwas heute aussieht, erkennt man doch auch, wie sehr sich die Haltung der Sender gegenüber ihrem Publikum gewandelt hat.
    Natürlich hatte das teilweise auch etwas von Überbehütung und wenn man daran denkt, wie die Öffis damals mit manchen Serien umgesprungen sind, kann man sicher nicht behaupten, dass damals alles besser gewesen wäre, aber so unterirdisch wie heute, war es tatsächlich noch nie und das darf ruhig ausgesprochen werden.
    Kalkofes Kritik ist aber auch eigentlich keine wirklich rückwärts gewandte, sondern er vergleicht das deutsche Fernsehn ja auch mit dem aktuellen Programm anderer Länder und mein Lieblingsvergleich ist da auch immer wieder Großbritannien. Ob man Doctor Who, Father Ted, Life on Mars, Robin Hood, Torchwood, Cracker, Little Britain oder Verfilmungen literarischer Klassiker nun mag oder nicht, man muss zugeben, dass sie eine Genrevielfalt und einen Bildungsanspruch bieten, von dem wir hier nur träumen können.
    Vor allem aber produzieren britische Sender solche Sachen selbst. Und was produzieren unsere Progamme? Wo die Briten mit Jane Austin und Charles Dickens aufwarten, gibt es bei uns Rosamunde Pilcher. Das sagt doch wohl alles, oder?
    Nebenbei - die jüngsten Mattscheiben fand ich
    schon ein bisserl fad. Hoffe Kalki kann auch
    anderes.

    Das stimmt leider. Ich finde auch, dass die Mattscheibe schonmal besser war. Andererseits muss man eben auch zugeben, dass das Format in den 90ern noch lustiger war, weil der Schwachsinn im TV da noch nicht dermaßen der Regelfall war. Heute parodieren sich die meisten Sendungen ja bereits selbst und weil es so viel davon gibt, ist es eigentlich gar nicht mehr lustig, sondern eher traurig.
  • Myra schrieb via tvforen.de am 15.01.2009, 13.13 Uhr:
    , "aber ehrlich gesägt fände ich
    ein Fernsehen, wie es sich Reich-Ranicki zu
    wünschen scheint, noch gruseliger."

    Wohltuend wahre Worte ;-)
  • Quasselkasper schrieb via tvforen.de am 15.01.2009, 13.13 Uhr:
    "aber ehrlich gesägt fände ich ein Fernsehen, wie es sich Reich-Ranicki zu wünschen scheint, noch gruseliger."

    das trifft es genau, deshalb war der alte mann ja auch so peinlich.