Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Behörden im Tiefschlaf: Keine Bußgelder für 9live & Co.

von Michael Brandes in Vermischtes
(24.08.2010, 00.00 Uhr)
Medienaufsicht übersieht in mehreren Verfahren die Fristen

Weil die deutsche Medienaufsicht wiederholt Fristen versäumt hat, können gegen mehrere Fernsehsender verhängte Bußgelder nicht mehr einkassiert werden. Dem Call-In-Sender 9live bleibt die Zahlung von 115.000 Euro erspart. Die "Funkkorrespondenz", die die Vorgänge recherchiert hat, spricht von "Schlampereien" bei den Kontrollbehörden.

Seit 2009 verhängt die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) Bußgelder gegen TV-Sender, die gegen die Vorschriften der neuen Gewinnspielsatzung verstoßen haben. Bis Anfang August wurden Bußgelder in Höhe von 645.000 Euro gegen insgesamt sieben Sender verhängt (davon allein 358.000 Euro gegen 9live). Bestraft werden unter anderem der verbotene Aufbau von Zeitdruck und irreführende Angaben zu den Einwahlchancen oder zum Schwierigkeitsgrad eines Rätsels. Nur: Gezahlt hat bislang fast niemand.

9live beispielsweise setzt sich derzeit juristisch gegen die neue Gewinnspielsatzung zur Wehr. Folgender Prozess wird in Gang gesetzt: Die von der ZAK verhängten Bußgelder müssen von der für 9live zuständigen Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) eingefordert werden. Insgesamt 28 Bußgeld-Bescheide wurden an 9live zugestellt, in allen Fällen wurde Einspruch eingelegt. Weist die BLM einen Einspruch zurück, kommt der Fall vor ein Amtsgericht. Dort kann die Höhe eines Bußgeldes geändert werden oder auch ein Freispruch erfolgen.

Dank freundlicher Unterstützung der BLM muss 9live in fünf Fällen, in denen es um Bußgelder in Gesamthöhe von 115.000 Euro geht, nun gar nichts zahlen. Die Verfahren wurden wegen Verjährung eingestellt. "Die Verjährung kam dadurch zustande, dass durch ein äußerst bedauerliches Büroversehen während der Urlaubszeit die fünf Fälle in der BLM liegengeblieben sind und es so versäumt wurde, die Bescheide der Staatsanwaltschaft fristgerecht zuzustellen", gestand die BLM gegenüber "Funkkorrespondenz" ein. Da der Anwalt der Gegenseite "nach Akteneinsicht die Verjährung geltend gemacht" hatte, kann 9live nicht mehr belangt werden.

Leider kein Einzelfall: Geschlafen wurde auch bei zwei Bußgeldverfahren, die sich gegen den Sender Sport1 (DSF) richten. Kurioserweise reicht die BLM den schwarzen Peter an den Sportkanal weiter: "Im zweiten Fall kam keine Einspruchsbegründung. Im Warten auf die Einspruchsbegründung ist der Fall verjährt." Übersetzt: Anstatt den Einspruch des Senders wegen nicht erfolgter Begründung automatisch abzuweisen, hatte die Behörde also erstmal gemütlich abgewartet, ob sich der Sender nicht vielleicht doch noch eines Tages mal wieder melden würde. Sport1 bleibt somit die Zahlung von 20.000 Euro erspart. Zur Frage, ob nach den peinlichen Vorfällen dienstrechtliche Maßnahmen gegen die in der Verantwortung stehenden Mitarbeiter eingeleitet werden, wollte sich die Behörde nicht äußern. Um ähnliche Fehler in Zukunft zu vermeiden, sei "umgehend eine doppelte Terminkontrolle eingeführt" worden.

Geschlafen wurde auch bei der für ProSieben zuständigen Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB). Das wegen zweier "Quizbreak"-Ausgaben vom Juni 2009 verhängte Bußgeld in Höhe von 10.000 Euro fällt ebenfalls einer Verjährung zum Opfer. Die MABB gegenüber "Funkkorrespondenz": "In diesem Fall kam die Weihnachtszeit dazwischen und wir hatten den Fristablauf übersehen, so dass der Bußgeldbescheid zu spät zugestellt wurde. Das ist sehr ärgerlich und bedauerlich. Seitdem beugen wir dem durch eine verbesserte Fristenüberwachung vor."

Nur drei Sender haben bis jetzt tatsächlich Bußgelder bezahlt: Dank Super RTL, kabel eins und Das Vierte sind immerhin schon 27.000 Euro auf den Konten der Medienaufsicht eingegangen.

Beitrag/Regelverstoß

  • Bitte trage den Grund der Meldung ein:
  •  

Leserkommentare

  • Eliminator schrieb via tvforen.de am 29.08.2010, 12.11 Uhr:
    Da hier zweifellos ein paar Schnarchnasen entlassen werden müssen, frage ich mich: was was wird aus diesen Menschen ? Wer stellt sowas noch ein ?
  • PALGucker schrieb via tvforen.de am 30.08.2010, 13.06 Uhr:
    Gibt bestimmt noch irgendwo unterschlupf für diese miststücke (leider)
  • PALGucker schrieb via tvforen.de am 27.08.2010, 14.16 Uhr:
    Eine sehr sehr schlechte Nachricht!!!
  • PALGucker schrieb via tvforen.de am 25.08.2010, 13.24 Uhr:
    Einfach ein Skandal!!!
  • Myra schrieb via tvforen.de am 25.08.2010, 11.32 Uhr:
    Herr Niggemeier bringt es gut auf den Punkt:
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/neues-von-den-schlaf-und-skandalbehoerden/
  • amsp20000 schrieb via tvforen.de am 25.08.2010, 00.02 Uhr:
    Wenn das mal nicht Absicht war.
  • Dennis1982 schrieb via tvforen.de am 25.08.2010, 09.47 Uhr:
    amsp20000 schrieb:
    Wenn das mal nicht Absicht war.
    War's auf jeden Fall. Die BLM arbeitet doch mit 9Live und den anderen Abzockern zusammen.
  • kleinbibo schrieb via tvforen.de am 25.08.2010, 13.28 Uhr:
    DarmstadtDennis schrieb:
    War's auf jeden Fall.

    Bleibt noch die Frage, ob 9live das Schlafmittel von der Steuer absetzen kann.
  • red_tiger82 schrieb via tvforen.de am 24.08.2010, 19.51 Uhr:
    wunschliste.de schrieb:
    Dank freundlicher
    Unterstützung der BLM muss 9live in fünf
    Fällen, in denen es um Bußgelder in Gesamthöhe
    von 115.000 Euro geht, nun gar nichts zahlen. Die
    Verfahren wurden wegen Verjährung eingestellt.
    "Die Verjährung kam dadurch zustande, dass durch
    ein äußerst bedauerliches Büroversehen während
    der Urlaubszeit die fünf Fälle in der BLM
    liegengeblieben sind und es so versäumt wurde
    Urlaubszeit ich glaub ich spinne, wenn ich eine Führungsposition im Betrieb habe und Urlaub mache, muss ich auch sehen, wer für mich "Ersatz" leisten kann.
    Das wegen zweier "Quizbreak"-Ausgaben vom Juni 2009
    verhängte Bußgeld in Höhe von 10.000 Euro
    fällt ebenfalls einer Verjährung zum Opfer... In diesem
    Fall kam die Weihnachtszeit dazwischen...
    Oh schön, liebe Medienanstalt ich darf euch darauf aufmerksam machen, dieses Jahr ist ab dem 24.12. wieder Weihnachten!
    Bei uns "kleinen" verpennen die Behörden die Frist komischerweise nie.
  • Zauberspiegel schrieb via tvforen.de am 24.08.2010, 19.55 Uhr:
    Die brauchen nur eine Stunde 9 Live gucken; die verstoßen so oft gegen geltendes Recht...
  • Ralfi schrieb via tvforen.de am 24.08.2010, 19.38 Uhr:
    Komisch....bei Bußgeldbescheiden für Autofahrer schlafen die nie.
    Ach so...na klar...sind ja auch nur die Bürger...