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TV-Kritik/Review: Anger Management

Charlie Sheens neue Serie macht nicht einmal wütend - von Roger Förster
(29.06.2012)

"Winning"? - Charlie Sheen kehrt als wütender Therapeut auf die Fernsehbildschirme zurück
"Winning"? - Charlie Sheen kehrt als wütender Therapeut auf die Fernsehbildschirme zurück

Charlie Sheen ist wieder zurück! Der Mann, der sich 2011 mit einer großartigen Mischung aus Selbstzerfleischung und Eigenparodie aus der CBS-Serie  "Two and a Half Men" gekegelt hat, kehrt mit einem Format zurück, das nach dem gleichnamigen Film mit Jack Nicholson entwickelt wurde. Auch in der Serienversion geht es um einen Psychotherapeuten, der selbst mit Wutanfällen zu kämpfen hat. Dass diese Produktion eindeutig auf den Egomanen Charlie Sheen zugeschnitten ist, überrascht nicht. Immerhin hat sich der ausstrahlende Sender FX mit der Bestellung dieser Multi-Camera-Sitcom in ein Gebiet vorgewagt, das der Kabelkanal normalerweise meilenweit umschifft. Im Comedy-Bereich stehen derzeit kleinbudgetisierte Kritikerlieblinge wie  "Louie"" oder  "Wilfred" im Vordergrund. Wieso also ist es möglich, dass  "Anger Management" nach einem eventuellen Quotenerfolg der ersten Staffel gleich um 90 Folgen verlängert wird? Die Antwort lautet wenig überraschend: Charlie Sheen. Der Mann hat durch seine öffentliche Selbstdemontage so viel Staub aufgewirbelt, dass Aufmerksamkeit für alles, was er nach "TAAHM" macht, gewiss ist. Seine unfassbar skurrile Webshow "Sheen's Korner" hat erahnen lassen, was man von Sheen zu erwarten hat: Scheitern auf einem Niveau, das manchmal so brutal lustig anzuschauen ist, dass es weh tut.

Die Bestellung von "Anger Management" erscheint da nur folgerichtig. Man nehme einen abgestürzten Star, entwickle eine Sendung, in der er wieder Star ist, und lasse ihn das tun was er am besten kann: Sich und das von den Medien aufgebaute Bild bestätigen und gleichzeitig parodieren. Ist die neue Charlie-Sheen-Sitcom also ein Selbstläufer? Überhaupt nicht: Für ganze zehn Sekunden hat man die Hoffnung, etwas Frisches, Provokatives vorgesetzt zu bekommen. Dann wechselt die Kameraperspektive und man sieht Sheen in altbekannten, für den Massengeschmack weichgespülten Szenen, die man so schon zig-mal in acht Staffeln "TAAHM" gesehen hat. Das reicht nicht einmal für Kopfschütteln und ist schlicht und einfach nur langatmig.

Die Story

Charlie Goodson (Charlie Sheen) leitet Therapiestunden, in denen er seinen Patienten zeigt, wie sie ihre Wutausbrüche unter Kontrolle bringen können. Dabei ist der Gruppenleiter selbst nicht das beste Vorbild, hat er doch mit ähnlichen Anfällen zu kämpfen. Um sich zu entspannen, trifft er seine gute Freundin Kate (Selma Blair), mit der er - ganz ohne Verpflichtungen - auch das Bett teilt. Als der neue Freund seiner Ex-Frau Jennifer (Shawnee Smith) sich nach Charlies Meinung zu stark in die Erziehung seiner Teenager-Tochter Sam (Daniela Bobadilla) einmischt, ist der kriselnde Vater kurz davor, die Fassung zu verlieren. Da die Leitung eines Stressseminars in einem Gefängnis die Sache mit den Wutanfällen nicht besser macht, will sich Therapeut Charlie selbst in Therapie begeben. Glücklicherweise steht Bettgenossin Kate parat, die neben ihren körperlichen Vorzügen auch fachlich aushelfen kann, sie ist schließlich selbst Psychologin. Dass Patienten und Therapeuten aus gutem Grund nichts miteinander anfangen dürfen? Geschenkt! Und dann wäre da noch die Beziehung Charlies zu seiner Tochter Sam: Die leidet an einer Zwangsstörung, was der gute Vater mit einem schnippischen Kommentar seinen Patienten gegenüber (!) abtut.

Der Look

Charlies Therapiestunden finden in seinem Wohnzimmer statt. Weshalb er seine privaten Gemächer für seine Patienten zugänglich macht, erscheint nur aus produktionstechnischer Sicht logisch. Situationen, in denen berufliche und private Geschichten erzählt werden, wechseln sich so ohne Handlungsbrüche ab. Gut so, Charlie Sheen taucht sowieso in jeder Szene auf. Auf andere Überraschungen muss man hier allerdings ewig warten: Jede Einstellung entspricht bewährten Sitcom-Methoden, und Charlie Sheen sieht trotz einiger Augenringe mehr auch nicht anders aus als man ihn aus "Two and a Half Men" kennt. Im Gegensatz zu dem Nerd-Spielplatz, den die Macher von  "The Big Bang Theory" als unverwechselbares Erkennungsmerkmal der Serie geschaffen haben, ist hier nur Beliebigkeit zu erkennen.

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