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10 Jahre "Big Brother" Teil 3: Interview mit "Big Brother-Radio"-Moderator Alex


(09.02.2010)

10 Jahre "Big Brother"Teil 3: Interview mit "Big Brother-Radio"-Moderator Alex

Die umstrittenste und einflussreichste TV-Sendung des vergangenen Jahrzehnts feiert 2010 ihren 10. Geburtstag. Dem Phänomen  "Big Brother" geht wunschliste.de während der Jubiläumsstaffel in einem mehrteiligen Special auf den Grund. Im dritten Teil stellen wir ein weltweit einzigartiges Fanprojekt vor: Das Team von "Big Brother-Radio" produziert eine unabhängige, wöchentliche Call-In-Show, in der sich die Fans bis tief in die Nacht über "Big Brother" unterhalten und dabei auch persönlich mit den Kandidaten sprechen können.

Das "Big Brother-Radio"-Team zählt zu den engagiertesten Aktivisten innerhalb der großen Fan-Szene des Reality-Formats. Im März 2006 hatte die achtköpfige Clique aus dem süddeutschen Raum ihren eigenen, unabhängigen Internetsender ins Leben gerufen. Das Herzstück des Projekts ist eine Call-In-Sendung: Jeden Freitag ab 20.30 Uhr können die Hörer beim "Big Brother-Radio" anrufen und mit dem 36-jährigen Moderator Alex bis tief in die Nacht über das unerschöpfliche "Big Brother"-Themenrepertoire plaudern. Rund 160 Shows, inklusive Sondersendungen, wurden bisher in Eigenregie produziert. Die Rekordsendung erreichte eine Länge von über zehn Stunden. Wer einschläft, kann die Sendung am nächsten Tag downloaden.

Geplaudert wird gelegentlich hitzköpfig, wenn die "Pros" und "Antis" der einzelnen Bewohner aneinander geraten, aber stets mit Unterhaltungswert. "Klatsch & Tratsch" sind ebenso Thema wie der kritische Blick hinter die Kulissen. Beliebte Zielscheiben: Endemol und RTL II. Eine Freundschaft fürs Leben wird zwischen den Radiobetreibern und den Fernsehmachern wohl nicht mehr entstehen. Die aktuellen Bewohner werden im "Big Brother-Radio" noch ein bißchen gläserner. Mit Hilfe akribischer Recherche befördert die Redaktion gerne mal so manche Jugendsünde der Kandidaten hervor, was nicht zwingend dem öffentlichen Interesse dient. Auf das eigene Privatleben wird dagegen sehr genau geachtet: Zum Schutz der Privatsphäre werden die Namen der Radiomacher nicht preisgegeben, und auch auf Fotos möchte man sich nicht verewigt sehen. Als Fanprojekt, das aus privaten Mitteln finanziert wird, nimmt der Freundeskreis die Anonymität des Internets in Anspruch, zumal es noch ein Leben nach "BB" gibt.

Über die Jahre hat sich "Big Brother-Radio" viele Kontakte in die Szene aufgebaut und ist mittlerweile die Informationsquelle Nr.1 zum Thema "Big Brother". Das Team hat offenbar auch Zugang zum "Flurfunk" der TV-Macher, denn nicht selten werden Insiderinfos verbreitet. Weil RTL II das Konzept der neuen Staffel geheim hielt, erfuhren die Fans einige Details hier zuerst. Respekt haben sich die Aktivisten auch bei ehemaligen "Big Brother"-Kandidaten erarbeitet. Rund 80 Ex-Bewohner waren bereits zu Gast und stellten sich im persönlichen Gespräch oft mehrere Stunden lang den Fragen der Anrufer - nirgendwo sonst kommen sich die Zuschauer eines TV-Formats und dessen Protagonisten so nah.

Eure erste Sendung war sicherlich ein großes Abenteuer. Es ruft erst einmal minutenlang niemand an, das stellt man sich in der Anfangseuphorie sicher anders vor.

Alex (Moderator "Big Brother-Radio"): Das war schon ein schreckliches Erlebnis. Ich war extrem nervös, wir hatten noch keine richtige Musik und angerufen hat auch erstmal keiner. Aber wir haben es über den Berg gebracht, die zweite Sendung war schon viel länger und besser. Es gehört auch für den Zuhörer viel Überwindung dazu, bei uns anzurufen und seine Meinung zu vertreten. Das ist ein viel größerer Schritt als anonym in einem Internetforum zu posten. Neulich wollte ich mal bei  "Domian" anrufen, hatte schon die Nummer gewählt, wurde dann aber völlig nervös und dachte, was ist denn jetzt los. Da wusste ich wieder, wie sich der Hörer bei uns fühlt.

Was fasziniert dich so sehr an "Big Brother"?

Alex: Mich interessiert vor allem, wie soziale Bindungen unter den Bewohnern entstehen, wie sich Freund- und Feindschaften entwickeln. Nach zwei bis drei Wochen hat man in einer Staffel seine Favoriten, dann setzt der Moment ein, in dem man beginnt, richtig mitzufiebern. Das kann sehr extrem und emotional werden, wie man an den Äußerungen der User in den Internetforen immer wieder ablesen kann. Letztlich sieht man die Bewohner jeden Tag, über einen langen Zeitraum, man kennt sie dann fast so gut wie den eigenen Kumpel. Das bietet keine andere TV-Sendung.

Der Suchtfaktor ist also enorm?

Alex: Einige Abonnenten des 24-Stunden-Kanals auf Sky gucken ja sogar rund um die Uhr, sie stehen mit den Bewohnern auf und gehen mit ihnen ins Bett. Das sind Selbstständige, Arbeitslose, Frührentner. Die Ex-Bewohner erzählen immer, dass sie auf der Straße von Fans so angesprochen werden, als seien sie seit 20 Jahren mit ihnen befreundet. Genau das ist der Kern von "Big Brother". Die Sendung gibt es in über 70 Ländern, überall sieht sie etwas anders aus. Doch es ist letztlich egal, ob es zwei Häuser gibt oder viele Matches, solange dieser Kern erhalten bleibt: Unterschiedlichste Persönlichkeiten müssen sich im Haus zusammenraufen, und der Zuschauer baut dabei eine Bindung zu ihnen auf.

Wann entstand die Idee, das Talkradio ins Leben zu rufen?

Alex: Ende 2005 zog der Radio-Moderator Ali Khan als Gast für eine Woche in das damalige "Big Brother"-Dorf und moderierte von dort seine tägliche Talkshow für den Münchner Sender Charivari. Doch plötzlich haben anstelle seiner Stammhörer nur noch "Big Brother"-Fans angerufen, die mit ihm über das Format sprechen wollten. Es bestand also Redebedarf. So ist die Idee entstanden, das im Internet zu machen.

Hattet ihr vorher Erfahrungen im Medienbereich?

Alex: Keiner hat vorher Radio gemacht, wir haben wirklich bei Null angefangen. Bei den alten Sendungen hört man das auch. Inzwischen haben wir ein sehr professionelles Level erreicht. Wir könnten natürlich noch mehr Geld reinstecken, aber eigentlich ist technisch wenig zu verbessern.

Ist das nicht mittlerweile ein Fulltime-Job?

Alex: Jeder von uns hat einen klaren Aufgabenbereich. Die Technik, das Gästebuch oder die News-Meldungen, da steckt sicherlich schon viel Zeit drin, sonst wären wir nicht so bekannt geworden und könnten es nicht auf diesem hohen Niveau machen. Aber es macht ja auch Spaß. Es ist ein Hobby geblieben, das aus rein privaten Mitteln finanziert wird. So sind wir unabhängig. Es gibt andere Hobbies, die auch viel Zeit verbrauchen, wo am Ende vielleicht ein Modellflugzeug rauskommt, das fünf Minuten fliegt und dann abstürzt. Das zumindest kann uns nicht passieren.
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