03.06.2004
Talent allein zählt ziemlich wenig - und erst recht nicht der ungefähre Wunsch, Theater spielen zu wollen. Wer sich bei den Aufnahmeprüfungen an einer der angesehenen Schauspielschulen gegen Hunderte Mitbewerber durchsetzen will, muss schon ein "Spielwütiger" sein. Bereit, aus der Schauspielerei den Lebensinhalt zu machen, noch ehe das eigene Leben richtig Form angenommen hat. Bereit zum Äußersten wie Stephanie Stremler, die das Gretchen im eiskalten Bodensee probt, oder zumindest außerstande, sich eine Zukunft ohne das Schauspielen überhaupt vorstellen zu können, wie Prodromos Antoniadis, Constanze Becker und Karina Plachetka. Fast sieben Jahre lang hat der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Andres Veiel vier junge Schauspielschülerinnen und -schüler begleitet: von der Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung an der renommierten Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" bis zu ihren ersten großen Auftritten. "Die Spielwütigen" erzählt von Hoffnungen und Wünschen, von unerfüllten Sehnsüchten und Prüfungsängsten, von glänzenden Erfolgen und manch bitterer Enttäuschung. Der Film wurde unter anderem mit dem Panorama-Publikumspreis auf der Berlinale 2004 ausgezeichnet.
(3sat)
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)