Der Dokumentarfilm schildert den entschlossenen, revolutionären Weg von Hala und beleuchtet gleichzeitig eine andere, parallele Lebenserfahrung: die eigenen Reflexionen der deutschen Regisseurin Antonia Kilian über das Dasein als Feministin und kulturelle Außenseiterin in einer Situation, in der der Begriff "militanter Feminismus" durchaus wörtlich verstanden werden könnte. Der Film geht damit über die übliche Berichterstattung aus dem Bürgerkriegsland Syrien hinaus und zeigt die kurdische Region Rojava nach dem "Sieg" über den IS aus dem Blickwinkel der jungen Araberin Hala. Hala glaubt, nachdem sie in ihre vom IS befreite Heimatstadt zurückkommt, dass sie nun in der traditionellen und patriarchalen Gesellschaft die Utopie einer gendergerechten Gesellschaft, wenn nötig, mit Waffengewalt durchsetzen kann. Die Regisseurin Antonia Kilian war wie viele junge linke Menschen in Europa von dem utopischen Versprechen der feministischen Rojava-Revolution fasziniert. Das Versprechen eine traditionell konservative Gesellschaft in eine Gesellschaft zu transformieren, in der alle Gender, Religionen und Ethnien auf Augenhöhe gleichberechtigt sind und in der Women Empowerment eine signifikante Rolle spielt, haben viele Menschen im Westen fasziniert. Antonia Kilians kritischer Insider-Blick stellt aber die realen Verhältnisse dar und geht der Frage nach, inwiefern die Ideale einer feministischen Revolution am Ende den Menschen (mit Waffengewalt) korrumpieren können und die Opfer zu Tätern werden.
(arte)
Länge: ca. 95 min.
Deutscher Kinostart: 27.01.2022
Internationaler Kinostart: 06.05.2021
Deutsche TV-Premiere: 03.10.2022 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Antonia Kilian
- Drehbuch: Antonia Kilian
- Produktion: Antonia Kilian, Frank Müller, Guevara Namer, Merja Ritola, Doppelplusultra, Doppelplusultra Filmproduktion, Greenlit Productions, Pink Shadow Films
- Produktionsauftrag: ARD, NDR
- Kamera: Antonia Kilian
- Schnitt: Arash Asadi
- Distribution: jip film, verleih
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