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Schauplätze begeistern beim neuen "DonnerstagsKrimi im Ersten"
In Bremerhaven ermitteln (v. l.) Gero von Bernbeck (Bernd Hölscher), Lisa Cunnigham (Cynthia Micas), Sven-Erik Dröse (Lukas Zumbrock) und Katta Strüwer (Elena Uhlig).
Radio Bremen / Jörg Landsberg
TV-Kritik/Review: "Der Bremerhaven-Krimi" weckt zwiespältige Gefühle/Radio Bremen / Jörg Landsberg

Fans von  "SOKO Köln" und  "Notruf Hafenkante" werden den neuen "DonnerstagsKrimi im Ersten" lieben. Einerseits langweilen diese Standards nach Art einer Vorabendserie. Andererseits begeistern die originellen Schauplätze und rasanten Kamerafahrten. Die aufmüpfige Zollfahnderin Lisa Cunningham (Cynthia Micas) stößt zu den Ermittlern Katta Strüwer (Elena Uhlig), Gero von Bernbeck (Bernd Hölscher) und Sven-Erik Dröse (Lukas Zumbrock).  "Der Bremerhaven-Krimi" zeigt, wie diese Gruppe Drogenschmuggler verfolgt und eine "Tödliche Fracht" aufspürt. Der naive Spediteur Sören Bargbrecht (Steve Windolf) und der illegale Einwanderer Dmitri (Bogdan Iancu) könnten unter die Räder geraten. Das TV-Publikum entscheidet am 14. Dezember um 20.15 Uhr, ob der Zuspruch im Ersten für eine Fortsetzung reicht. Zudem lädt der 90-Minüter in der ARD Mediathek zum Streaming ein.

Publikum findet sich in gewohnter Fernsehwelt zurecht

Zum Einstieg nervt Gejammer

Bitte nicht! Meine Frau hat damit nichts zu tun. Bitte tu ihr nichts! - Sörens Gejammer nervt zum Einstieg, bevor die Geschichte in einer Rückblende zu sehen ist. Übertriebene Gesichtsausdrücke und flache Dialoge vertreiben eventuelle Missverständnisse mit dem Holzhammer. Cynthia Micas und Lukas Zumbrock erhalten zu wenige Chancen, ihre Qualitäten auszuspielen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer finden sich schnell in ihrer gewohnten Welt zurecht. Schurken wie der Boss Karan Baptist (Michael Pink) laufen mit finsterer Miene durch die Gegend. Ein gutmütiger Priester schützt Dmitri, der lediglich verführt wird. Computer-Genie Sven-Erik hockt stundenlang vor seinen Monitoren. Katta kämpft gegen eine geheimnisvolle Krankheit. Knurrkopf Gero entdeckt sein Herz für die Rebellin im Team. Nur aus Liebe baut Sören großen Mist.

Lisa Cunnigham (Cynthia Micas) verfolgt Schwarzarbeiter Dmitri (Bogdan Iancu) im Trockendock.
Lisa Cunnigham (Cynthia Micas) verfolgt Schwarzarbeiter Dmitri (Bogdan Iancu) im Trockendock. Radio Bremen / Jörg Landsberg

Ermittler vom Zoll jagen Drogenhändler

Sören und Dmitri sind zu retten

Unmengen an Containern beherrschen den Vorspann. Gewaltige Maschinen bewegen die riesigen Behälter. Ein Lkw befördert einen Container, der angeblich aus Peru stammt. Die "Sondereinheit Organisierte Kriminalität" gehört zum Hauptzollamt und misstraut dieser Fahrt. Sven-Erik erkennt durch sein technisches Spielzeug, dass die Ladung gelöscht wird. Katta grinst am Telefon und befiehlt: Gero, es geht los! Schade, dass der Laderaum lediglich mit Figuren für ein Karussell gefüllt ist. Die Gangster haben ihre Verfolger übers Ohr gehauen. Trotz des Erfolges will Sören aussteigen. Derweil jagt Lisa den Schwarzarbeiter Dmitri: Wie üblich gefährdet ihr Alleingang die Kolleginnen und Kollegen. Im nächsten Job verärgert sie Gero. Aber bald mögen Katta, Gero und Sven-Erik die Unruhestifterin. Das Quartett verfolgt die Drogenhändler. Nebenbei sind Sören und Dmitri zu retten.

Katta Strüwer (Elena Uhlig), Gero von Bernbeck (Bernd Hölscher) und Kollegen vom Zoll öffnen den verdächtigen Container.
Katta Strüwer (Elena Uhlig), Gero von Bernbeck (Bernd Hölscher) und Kollegen vom Zoll öffnen den verdächtigen Container. Radio Bremen / Jörg Landsberg

Einblicke in Technik und Liebe zu Details faszinieren

Richtfunkturm im Nebel veredelt Optik

Wenn nur die fliegenden Container nicht so entzücken würden! Mitunter ähnelt das Container-Terminal einem gewaltigen Tetris-Spiel mit den Boxen als Bausteinen. Zudem faszinieren Einblicke in die Technik, zum Beispiel wenn Sven-Erik die Röntgenanlage für Fahrzeuge vorführt. Mit Hilfe einer Drohne und einer Spezialbrille rückt der IT-Experte den Gangstern nahe. Ohnehin schätzen die Macher von "Der Bremerhaven-Krimi" Details: So erklären sie, wie Verbrecher ihr Kokain als Grillkohle tarnen. Ein Zöllner misst erst die Gaskonzentration im Laderaum, bevor die Ermittler den Container aufbrechen. Ferner punktet dieser Krimi mit einer seltsamen Stimmung. So ist ein Richtfunkturm als angebliches Hauptquartier im Nebel zu bewundern. Nachtaufnahmen etwa mit Blick auf einen Jahrmarkt veredeln die Optik. Beleuchter wie Adriano Grilli ( "Die nettesten Menschen der Welt") und Kameraleute unter Leitung von Hannes Hubach ( "Der Palast") haben ihre Aufgaben eindrucksvoll gelöst. Auch Mitarbeiter vom Produktionsdesign wie Sabine Peters überzeugen.

Dmitri (Bogdan Iancu) steht vor einer lebenswichtigen Entscheidung.
Dmitri (Bogdan Iancu) steht vor einer lebenswichtigen Entscheidung. Radio Bremen / Jörg Landsberg

Hafen funktioniert immer als Schauplatz

Erinnern wir an Zolloberinspektor Kressin und an "Schwarz Rot Gold"

Tapfere Gesetzeshüter suchten Schmuggler und Menschenhändler schon im Schwarz-Weiß-Fernsehen der 60er-Jahre: Ohne die heutigen Möglichkeiten unterhielt  "Hafenpolizei". Immer wieder haben Schiffe und Hafenanlagen das TV-Publikum angezogen. Dabei setzte  "Schwarz Rot Gold" Maßstäbe als unblutiger Wirtschaftskrimi. Es wäre zu viel verlangt, dass "Der Bremerhaven-Krimi" diese Qualität erreicht. Vielleicht würde die ruhige Inszenierung inzwischen untergehen. Allerdings interessieren die damaligen Charaktere eher als die hölzernen Figuren der modernen Produktion. Zu erinnern sei an den überdrehten Zolloberinspektor Kressin, der Anfang der 70er-Jahre Banden hochnahm und Frauen flachlegte - ausgerechnet im  "Tatort". Humor aus diesem alten Schinken könnte die Episode "Tödliche Fracht" aufwerten.

Spediteur Sören Bargbrecht (Steve Windolf) will seine schwangere Frau Emilia (Xenia Tiling) beschützen.
Spediteur Sören Bargbrecht (Steve Windolf) will seine schwangere Frau Emilia (Xenia Tiling) beschützen. Radio Bremen / Jörg Landsberg

Weniger Klischees sollten durchbrechen

Stärken erzeugen Wunsch nach Fortsetzung

Jedenfalls weckt "Der Bremerhaven-Krimi" zwiespältige Gefühle. Leichte Unterhaltung ist immer zu begrüßen. Indes sollten weniger Klischees durchbrechen. Tolle Ideen verdienen es nicht, auf diese Weise verwurstet zu werden. Daher erzeugen visuelle und andere Stärken den Wunsch nach einer Fortsetzung. Hoffentlich wird "Der Bremerhaven-Krimi" bis zur Serienreife entwickelt.

Dieser Text beruht auf der Sichtung des Pilotfilms "Tödliche Fracht". Bei Erfolg könnte "Der Bremerhaven-Krimi" als Teil der Reihe "DonnerstagsKrimi im Ersten" in Serie gehen.

Meine Wertung: 3/5

"Der Bremerhaven-Krimi: Tödliche Fracht" läuft am 14. Dezember um 20.15 Uhr im Ersten. Alternativ steht der Film in der ARD Mediathek auf Abruf bereit.


 

Über den Autor

Seit 2016 hat Stefan Genrich Websites entwickelt und an einer Hochschule unterrichtet. Vor einer siebenjährigen Pause bei TV Wunschliste würdigte er das weihnachtliche TV-Programm im United Kingdom: Sein Herz schlägt für britisches Fernsehen. Daher verfolgt er jeden Cliffhanger von „Doctor Who“. Der Journalist kritisiert nebenberuflich Serien. Ihn ärgern Mängel bei ARD und ZDF – oder er genießt „Tagesthemen“ sowie „Nord bei Nordwest“. Frühe Begegnungen mit „Disco“ und „Raumschiff Enterprise“ haben Spuren hinterlassen. Später scheiterte Stefan beim Versuch, die Frisur von „MacGyver“ zu kopieren. Wegen „Star Trek: Strange New Worlds“ und „1923“ mag er Paramount+.

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Leserkommentare

  • Marawolf schrieb am 19.12.2023, 15.07 Uhr:
    In Thailand in der Mediathek mal wieder nicht zu sehen.
    Da wieder mal im geoblockling.
    Hätte mir gerne eine eigene Meinung gebildet
  • Piitsch schrieb am 16.12.2023, 14.50 Uhr:
    Ohje. Viel langweiliger und unübersichtlicher gehts ja wohl kaum noch. Nur Psycho-Tator-Krimis sind noch schlechter.
  • brendeling schrieb am 16.12.2023, 00.30 Uhr:
    der Bremerhafenkrimi war öde und langweilig.
    Dann lieber ne Neuverfilmung von Schwarz rot gold.
  • User 1770190 schrieb am 14.12.2023, 23.14 Uhr:
    Der neue deutsche Krimi hat uns sehr gut gefallen. Die Behörde hat sich nicht lächerlich gemacht. Elke u. Hans
  • Stella🍯🐝Bee schrieb am 14.12.2023, 21.50 Uhr:
    Na ja... Das Thema ist ok, die Handlung selbst ließ zu wünschen übrig!
  • BigApple schrieb am 14.12.2023, 21.01 Uhr:
    Ich hab die neue Folge gesehen:

    Schon die 1. Szene gibt das K.O.
    TV Filme, die nach kurzem Intro in der Zeit zurückspulen, taugen selten etwas. Und hier wirds immer schlimmer.
    Ein paar hübsche Lokalbilder, immer wieder wechselnde Orte, chaotische Handlung, immer neue Personen...

    Kurz gesagt: öde und langweilig!

    Ein Krimi ohne Konzept, für den Zuschauer völlig uninteressant!

    Kann man gleich wieder vergessen. 🤮
  • BigApple schrieb am 13.12.2023, 19.57 Uhr:
    "Der Film steht anschließend auch in der ARD Mediathek"

    Nicht ganz, er ist bereits jetzt in der Mediathek zu finden.
  • Redaktion Stefan Genrich schrieb am 14.12.2023, 01.24 Uhr:
    @BigApple „Nicht ganz, er ist bereits jetzt in der Mediathek zu finden.“
    Vielen Dank für den Hinweis! Die Redaktion hat die ungenaue Angabe korrigiert.
  • Hansemann schrieb am 13.12.2023, 15.32 Uhr:
    Was dem Apothekensender ZDF sein SOKO, ist jetzt der ARD der Donnerstagskrimi. Wer es braucht.
  • Old School schrieb am 14.12.2023, 20.25 Uhr:
    Na Beide zumindest etwas besser als dieser Krampf am Sonntag mit dem ewig gleich spielenden Liefers und seinen St. Pauli T-Shirt Träger. 😁
  • Hansemann schrieb am 13.12.2023, 16.40 Uhr:
    Lach, Sie meinten wohl solche Krimis wie Barcelona? Auweh......
  • Old School schrieb am 13.12.2023, 16.21 Uhr:
    Da werden wieder Birnen mit Ananas verglichen! Was der ARD seine WAPOs, sind dem ZDF seine SOKOs muß das heißen! Die Donnerstagskrimis sind die Montags- bzw. Mittwochskrimis des ZDF. Manche Donnerstagskrimis sind besser als was uns momentan teils als Totorte vorgesetzt wird. 😞