Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung
Anmeldung zur kostenlosen Serienstart-Benachrichtigung für
- E-Mail-Adresse
- Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
- Fragen & Antworten
TV-Kritik/Review: "Black Lightning": Netflix' DC-Superheldenserie punktet mit Politbezug und charismatischem Hauptdarsteller
(28.01.2018)
Es dauert nur drei Minuten, bis
Dieser Verweis auf Zustände wie offenen Rassismus und Polizeigewalt, wie sie in den USA der letzten Jahre vermehrt in den Fokus geraten waren, ist der deutlichste von vielen Hinweisen, die das Autoren-Ehepaar Mara Brock Akil und Salim Akil (
Jefferson Pierce hat sich nach seiner ersten Phase als schwarzer Blitz, an dessen Ende seine Ehe zerrüttet und die Gesundheit angeschlagen war, dazu entschlossen, das Elend der Gesellschaft an anderer Front zu bekämpfen: Als Rektor der Garfield High School in Freeland hat es sich der frühere Olympiasieger zum Ziel gesetzt, die Jugendlichen - nicht nur die schwarzen - beizeiten auf den rechten Weg zu bringen, noch bevor sie überhaupt auf die schiefe Bahn geraten können. Dabei hat er vieles richtig gemacht: Immerhin hält gleich zu Beginn die (echte) Senatorin aus Ohio, Nina Turner, eine Laudatio auf den Direx. Dennoch ist die Lage in Freeland fatal, wie Ausschnitte aus TV-Nachrichten (mit einem Cameo des News-Reporters Roland S. Martin) zeigen: Gangster haben die Stadt im Griff, darunter der Drogen- und Prostitutionsring "The 100", geleitet vom skrupellosen Ex-Politiker und Jetzt-Kingpin Tobias Whale, der seine gescheiterten Schergen mit Vorliebe in Aquarien ertränkt oder bei Bedarf harpuniert. Gespielt wird der Blofeld-artige Fiesling vom albinoweißen Rapper Krondon (bürgerlich: Marvin Jones III).
25 Schießereien pro Wochenende beklagt derweil die Polizei um Inspector Henderson, Jeffersons Kumpel (Damon Gupton,
Doch Jefferson zweifelt. Schon weil er sich um seine zwei Töchter sorgt: Teenager Jennifer (China Anne McClain,
Die über die ersten beiden Folgen sparsam, aber wirkungsvoll eingesetzten Actionszenen trotzen der Trashigkeit des mit leuchtenden Blitzen auf der Brust versehenen Superheldenkostüms - schon weil Cress Williams der Figur mit trocken hingeworfenen Onelinern und wuchtiger Körperlichkeit ordentlich Durchschlagskraft verleiht. Die Regisseure (Salim Akil und
Anders als in vielen herkömmlichen Comic-Verfilmungen verliert sich dabei nie das Gefühl, dass die Handlung in einer als "echt" identifizierbaren Welt mit individuellen Bürgern, sozialen Problemen und Gefährdungslagen angesiedelt ist, und es ist sowohl den Autoren, der Regie und den guten Darstellern geschuldet, dass es nicht als Bruch wahrgenommen wird, wenn Williams als Jefferson dann plötzlich in den Comic-Kampfmodus übergeht und jene Figur spielt, die von Tony Isabella und Trevor van Eeden einst als DC-Gegenentwurf zu Marvels "Luke Cage" entworfen wurde.
Mit Soul von Al Green bis Sampha und Retro-Rock von Jack White auf der Tonspur, aber ohne die Übertreibungen der Blaxploitation, betreiben die Akils das geschickte Wordbuilding einer schwarzen Superheldenserie, die an die wirkliche Welt andockt und dabei doch immer auch unterhaltsamer Comic bleibt. An mögliche Spin-Offs wird explizit gedacht, indem auch Jeffersons Töchter allmählich ihre (ererbten?) Kräfte entdecken: Anissa etwa, die Waschbecken aus der Wand reißen und Supermarkträuber durch die Gegend werfen kann, entwickelt sich zu einer Figur, die Kenner der Comicreihe als DC-Heldin "Thunder" identifizieren können. Sie wäre damit die erste queere schwarze Superheldin. Wer derlei Empowerment für identitätspolitischen Aktionismus hält, sei darauf verwiesen, dass die Dringlichkeit der Serie schon dadurch bestätigt ist, dass die weißen Suprematisten unter den Comic- und Serienfans seit Monaten gegen die Produktion agitieren und überall, wo es möglich ist, massiv Downvoting betreiben und sich über eine (vollständig halluzinierte) Weißenfeindlichkeit der Serie ereifern. Black Lightning, lass die Blitze zucken!
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Serie "Black Lightning".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: The CW
Die Serie "Black Lightning" wird in den Vereinigen Staaten für den Sender The CW produziert. In Deutschland erfolgte die Premiere am 23. Januar 2018 bei Netflix.
Über den Autor
Leserkommentare
Meistgelesen
- Update Klarstellung: Raab-Boxkampf läuft nicht auf ProSieben, Elton hatte keinen Vertrag mit Sender
- Die 7 wichtigsten Serien im Mai
- "Wie fake ist Reality TV?": Realitystars packen in ARD-Investigativdoku aus
- "From" überrascht mit Teaser-Trailer zur dritten Staffel
- Quoten: "Drei gegen Einen" bei Jüngeren erneut vor "The Masked Singer"
Neueste Meldungen
Specials
- Die 7 wichtigsten Serien im Mai
- "This Is Us"-Star Justin Hartley: Lohnt sich seine neue Serie "Tracker"?
- [UPDATE] Upfronts 2024: Welche Serien wurden bereits eingestellt oder verlängert, was steht auf der Kippe?
- Prosit, "Die Hugo Show"! Wie ein kleiner Troll die Fernsehwelt der 90er eroberte
- 40 Jahre RTL: Netter Bär, kaputtes Tor und unbekannter Serienpilot
- 40 Jahre Sat.1: Als bei "Schreinemakers Live" das Licht ausging und Sat.1 noch gute Serien hatte
- Moderatorin und Schauspielerin Yvette Dankou: "Bei 'Hugo' hatten wir total freie Hand"
Neue Trailer
- [UPDATE] "Viktor Bringt's": Trailer zur neuen Serie mit Moritz Bleibtreu als Lieferfahrer und Lebensberater
- "From" überrascht mit Teaser-Trailer zur dritten Staffel
- "Clipped": Ed O'Neill vs. Laurence Fishburne in Miniserie um Basketball-Skandal
- [UPDATE] "Mayor of Kingstown": Dritte Staffel erhält zügig Starttermin und ausführlichen Trailer
- [UPDATE] "The Big Cigar": Trailer und Termin für Miniserie mit André Holland ("Castle Rock") als Black-Panther-Anführer
Die Vorschau - Unser neuer Podcast
Newsletter
DVD-Tipps
- The FlashStaffel 6 [Blu-ray]ab EUR 11,99
- DC's Legends of TomorrowStaffel 5 [Blu-ray]ab EUR 24,49