Disney verzichtet auf "Küss den Frosch"-Serie "Tiana"

Das lange Schweigen im Blätterwald konnte nicht allzu viel Gutes bedeuten. Bereits 2020 wurde mit  "Tiana" ein Serienableger zum Disney-Animationsstreifen  "Küss den Frosch" von 2009 angekündigt (fernsehserien.de berichtete). Wirklich große Fortschritte gab es seither jedoch nicht zu vermelden. Wie das US-Branchenblatt The Hollywood Reporter nun exklusiv enthüllte, wird das für Disney+ gedachte Projekt zusammen mit einem anderen nicht näher benannten Animationsfilm eingestampft.

Neben diversen Personalwechseln und Unstimmigkeiten über die Ausrichtung des Spin-offs liegt der Entscheidung eine allgemeine Strategieänderung des Mauskonzerns zugrunde. Ab sofort sollen die Walt Disney Animation Studios nämlich keine großen Animationsfilme und -serien mehr direkt für die eigene Streaming-Plattform entwickeln. Der Erfolg des Fortsetzungstitels  "Vaiana 2" hat erst im letzten Jahr gezeigt, dass mit langen Animationswerken vor allem in den Kinos enormer Gewinn zu machen ist. Ursprünglich als Serie geplant, wurde das zweite Abenteuer der Südseeprinzessin Vaiana für die Leinwand umgearbeitet und trat dort einen beachtlichen Siegeszug an. An den Kassen spielte der ab dem 12. März 2025 auch bei Disney+ verfügbare Film weltweit über eine Milliarde Dollar ein.

"Küss den Frosch" war die erste Disney-Arbeit mit einer afroamerikanischen Protagonistin und schickte die Kellnerin Tiana (Originalstimme Anika Noni Rose sollte ihre Rolle im Spin-off wiederaufnehmen) auf eine abenteuerliche Reise, bei der die junge Frau aus New Orleans einen Zauber zu brechen versucht. Gänzlich abgeschrieben hat Disney den Stoff nach dem Ende der Serienplanungen allerdings nicht. So nehmen die Figur und der Film in den Themenparks des Unternehmens nach wie vor eine nicht unbedeutende Rolle ein. Laut Hollywood Reporter arbeitet das Animationsstudio außerdem an einem Special mit kurzer Laufzeit, das von "Küss den Frosch" inspiriert ist. Joyce Sherri ( "Midnight Mass") soll mit dem Projekt als Autorin verbunden und zusammen mit Stephen J. Anderson ( "Triff die Robinsons") für die Regie vorgesehen sein.