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Hugo Portisch feiert in wenigen Tagen seinen 90. Geburtstag. Zu diesem Anlass trifft er in "STÖCKL." auf seinen guten Freund, den deutschen Liedermacher Wolf Biermann. Die beiden Männer könnten hinsichtlich ihrer politischen Prägung kaum unterschiedlicher sein: Portisch stammt aus bürgerlichem Haus, Biermann war überzeugter Kommunist. Verbunden sind sie durch ihre beiden großen Lieben - jene zur Politik und jene zu ihren Frauen. Die Lebensgeschichte von Liedermacher Wolf Biermann ist zugleich außer-gewöhnliches Zeugnis der deutschen Nachkriegsgeschichte: Der Verlust seines Vaters im KZ Auschwitz beeinflusste maßgeblich seine Entscheidung, mit 16 freiwillig in die DDR zu gehen, weil er sie für das bessere Deutschland hielt. Mit seinen kritischen Texten fiel der heute 80-Jährige jedoch in Ungnade und wurde 1976 ausgebürgert - die Proteste dagegen gelten als Anfang vom Ende der DDR. Hugo Portisch ist für seine außergewöhnliche journalistische Tätigkeit an den Hotspots des Weltgeschehens, seinen Weitblick und seine Analysen der heimischen und internationalen Politik bekannt. Im Austausch mit Wolf Biermann zeigt der "Geschichtslehrer der Nation" in "STÖCKL." ganz andere Facetten. Ein sehr persönliches Gespräch über Freundschaft im Alter, die Liebe und darüber, was die beiden der Welt hinterlassen wollen.
(3sat)
Länge: ca. 60 min.