Folgeninhalt
* "Mann über Bord!", heißt es im September 2008 auf dem Marineschulschiff "Gorch Fock". Tatsächlich handelt es sich um eine junge Frau: die Kadettin Jenny Böken. Sie konnte nicht mehr gerettet werden und ertrank in der Nordsee. Warum sie verunglückte, ist bis heute nicht geklärt. Die Geschichte weist zahlreiche Ungereimtheiten auf, gleichwohl wurden die Ermittlungen zum Tode von Jenny Böken eingestellt. Jetzt beschäftigt sich die ARD mit dem Fall: in einem Spielfilm und mit einer Dokumentation (Das Erste, 5. April ab 20.15 Uhr). In Anlehnung an die wahre Begebenheit erzählt der Film "Tod einer Kadettin" fiktiv von einer jungen Frau, die unbedingt zur Marine und Medizin studieren will. Am Ende kann sie ihren Traum nicht so einfach leben wie erwartet. Die Dokumentation "Der Fall Gorch Fock" im Anschluss zeigt den faktischen Hintergrund der Geschichte und geht den Fragen nach, was an Bord der "Gorch Fock" geschah und wie viel Verantwortung die Marine an dem Tod der Kadettin hat. * Die Höfe verschwinden, die Dorfschule wird geschlossen und auch die Sparkassenfiliale macht dicht. Der kleine Ort Oberndorf in der Marsch droht zu veröden. Es gibt zu wenig Menschen, zu wenig Arbeit, nur eines gibt es im Überfluss: Gülle. Doch eine Gruppe von Dorfbewohnern stemmt sich gegen den drohenden Niedergang mit einem kühnen Plan: Sie gründen eine Aktiengesellschaft. Ihr Geschäftsmodell: Aus Gülle wird Biogas und Dünger, die Biogasanlage heizt ein Fischaufzuchtbecken für afrikanische Welse, und es bleibt sogar noch Wärme für Gewächshäuser übrig, sodass in dem kleinen "gallischen Dorf" in Niedersachsen bald Bananenbäume wachsen! Der Dokumentarfilm "Von Bananenbäumen träumen" von Antje Hubert begleitet die Unermüdlichen und zeigt, wie aus einer schrägen Idee ein Erfolgsmodell wird (Filmstart: 30. März). * Am 16. April stimmen die Türken über das Verfassungsreferendum zur Einführung eines Präsidialsystems ab. Auch die türkische Gemeinde in Deutschland wird zu den Wahlurnen gebeten. Im Vorfeld wird darüber heftig diskutiert und gestritten. Wie sehen das deutsch-türkische Künstler? Und wie blicken sie auf die Anhänger von Erdogan in Deutschland? Das "Kulturjournal" hört sich in Zeiten wachsender Spannungen, verbaler Schlagabtausche und täglich neuer Eskalationen und versuchter Beschwichtigungen um. * Was für ein Buch! Auf fast 1.000 Seiten geht es um die großen Gefühle und um menschliche Extreme, um Liebe und Hass, um Freundschaft und Missbrauch. Die amerikanische Schriftstellerin Hanya Yanagihara erzählt in ihrem Roman "Ein bisschen Leben" von vier Männern in New York, die sich auf dem College kennenlernen und über mehrere Jahrzehnte befreundet bleiben. Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Jude St. Francis, der als Kind und Jugendlicher immer wieder aufs Widerlichste gequält und missbraucht wurde. Ein Leben lang hat er mit dieser Vergangenheit zur kämpfen und verletzt sich deshalb selbst. Der Roman steht seit Wochen auf der Bestsellerliste und wird von allen wichtigen Literaturkritikern diskutiert. Jetzt präsentierte Hanya Yanagihara "Ein wenig Leben" (Hanser Berlin Verlag) in Hamburg. Im "Kulturjournal" spricht die Autorin über ihren Erfolg und über den heftigsten Roman des Frühjahrs.
(ARD-alpha)