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Angelika Grohs war die Freundin von Stefan Bellof, sie kann die Tränen nur schwer zurückhalten. Sie steht in Belgien auf der Rennstrecke Spa-Francorchamps. Reifenstapel sichern jetzt den Auslauf der legendären Kurve Eau Rouge, in der Stefan Bellof am 1. September 1985 verunglückte und starb. Angelika Grohs legt eine Blume nieder. Stefan Bellof war der Hoffnungsträger einer ganzen Autofahrer-Nation. Er galt als Jahrhunderttalent und kommender Weltmeister. Deutschland sehnte sich lange nach einem Formel-1-Champ. Bellof hatte alles, was man dazu braucht. Er war ein Sunnyboy, dabei extrem ehrgeizig und talentiert. Michael Schumacher sagte einmal, dass es einen Weltmeister Schumacher ohne das tragische Unglück von 1985 wohl nie gegeben hätte, weil alle Aufmerksamkeit allein dem zukünftigen Superstar Bellof gehört hätte. Stefan Bellof lieferte im Motorsport mit einem hoffnungslos unterlegenen Auto spektakuläre Rennen und Ergebnisse. Enzo Ferrari persönlich hatte ihn anschließend für die Saison 1986 verpflichtet, die große Chance auf den Titel. Bei einem Gruppe-C-Rennen in Spa traf Bellof beim Rennen am 1. September 1985 auf den erfahrenen Jacky Ickx als Gegner. Sie lieferten sich, beide im 600 PS starken Porsche, ein hartes Rennen an der Spitze. Ickx lag vorn. In der Eau Rouge kam es zum Überholmanöver von Bellof, mit tödlichem Ausgang für ihn. Was genau in der Eau Rouge passierte, was für ein Mensch Stefan Bellof war und warum sein junges Leben mit 250 km/h an einer Mauer endete, versucht der Film von Henning Rütten und Boris Poscharsky herauszufinden. Zeitzeugen wie Angelika Grohs, Vater Georg Bellof und die Ex-Rennfahrer Jochen Mass und Hans-Joachim Stuck zeichnen ein Bild von einem jungen Mann, der eine große Zukunft vor sich hatte.
(NDR)
Erstausstrahlung ursprünglich für den 02.04.2017 angekündigt