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Helga Kelm aus Essen muss mit einer Mini-Rente auskommen: 250 Euro hat sie im Monat zum Leben. Damit kommt sie eher schlecht als recht über die Runden. Jetzt ist sie auch noch schwer krank: Gehirntumor! Drei Operationen hat sie hinter sich, sie kann kaum noch sehen und schafft es mit ihrer schweren Arthrose nur selten alleine vor die Tür. "Das wird nicht mehr besser", weiß die 77-Jährige. Dennoch kämpft Helga Kelm um ihre Selbständigkeit: Sie will in ihrer Wohnung bleiben, an ihrem Küchentisch sitzen, im eigenen Bett schlafen. Ganz alleine schafft die Seniorin das nicht, sie braucht Hilfe. Aber im Ruhrgebiet hat sie keine Verwandten, ihre Töchter leben im Osten. Das Sozialamt hat ihr eine tägliche Unterstützung von zehn Minuten durch einen häuslichen Pflegedienst zugesprochen. Einmal wöchentlich wird sie geduscht, dafür gibt es noch einmal 15 Minuten. Mehr ist nicht drin. Dreimal hat Helga Kelm schon beantragt, in die Pflegestufe 1 zu kommen, dreimal wurde dies abgelehnt. Jetzt hofft sie auf die nächste Prüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen. Wird endlich anerkannt, dass sie mehr Unterstützung, mehr Pflege braucht? Auf welche Pflegestufe darf sie hoffen? Die Reportage begleitet Helga Kelm bei ihrem Kampf durch das Behörden- und Paragrafen-Dickicht, das kaum durchschaubar ist.
(WDR)
Länge: ca. 30 min.