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Seit dem 19. Jahrhundert erforschen Archäologen die "Alte Welt" - erst als ambitionierte Laien, dann als Wissenschaftler. Hermann Parzinger gibt in seinem Vortrag einen kurzen Überblick über die Geschichte der Altertumswissenschaften vor allem in Berlin, wo archäologische und Museen eine lange Tradition haben. Durch die NS-Zeit und die Teilung Deutschlands ging viel vorhandenes Wissen verloren. Erst mit der Exzellenzinitiative zur Förderung von Wissenschaft und Forschung hat sich diese Entwicklung umgekehrt. Bedroht ist das kulturelle Erbe der Alten Welt nicht nur durch islamistische Terrormilizen und ihre Zerstörungswut oder durch Raubgrabungen, sondern auch durch ein verändertes Bildungsideal: Der Geschichtsunterricht an den Schulen wird immer mehr ausgedünnt, Basiswissen geht verloren. An den Universitäten sind "kleine Fächer", zu denen archäologische Disziplinen und angrenzende Fächer wie z.B. Iranistik oder Hethitologie zählen, finanziell schlecht ausgestattet oder werden gestrichen. Kulturgüter zu schützen, international zusammen zu arbeiten und Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen, das gehört zu den Herausforderungen für die Altertumswissenschaften heute. Mit den Digital Humanities erschließen sich den Altertumswissenschaften ganz neue Möglichkeiten, z.B. für das Archivieren oder wenn es darum geht, Forschungsergebnisse zu analysieren und medial aufzuarbeiten.
(ARD-alpha)