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TV-Kritik/Review: "Das Institut": Neue Stephen-King-Adaption kommt schleppend in die Gänge

Junge Menschen mit übernatürlichen Kräften werden in Forschungskomplex festgehalten
Luke Ellis (Joe Freeman) als unfreiwilliges Testobjekt
MGM+
TV-Kritik/Review: "Das Institut": Neue Stephen-King-Adaption kommt schleppend in die Gänge/MGM+

Die Stephen-King-Verfilmungswelle ebbt nicht ab. Anfang 2025 erschien die Splatter-Komödie  "The Monkey". Am 24. Juli erblickte  "The Life of Chuck" das Licht der Welt. Und im September bzw. November stehen mit "The Long Walk - Todesmarsch" und "The Running Man" die nächsten Kinoadaptionen aus dem Œuvre des vor allem als Schreckensmeister gefeierten US-Autors an. Noch dazu feierte auf dem amerikanischen Pay-TV-Sender MGM+ am 13. Juli die Scifi-Horror-Miniserie  "Das Institut" nach dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2019 ihre Premiere. Fast 100 Leinwand- und Bildschirmversionen von Kings literarischen Arbeiten haben sich inzwischen angesammelt. Aber längst nicht alle avancierten zu Klassikern wie Brian De Palmas  "Carrie - Des Satans jüngste Tochter" oder Stanley Kubricks  "Shining". Ironischerweise missfiel dem Vorlagenschöpfer ausgerechnet letztgenannter Film so sehr, dass der Schriftsteller für die von Mick Garris inszenierte TV-Neuadaption  "Stephen King's The Shining" von 1997 selbst das Drehbuch schrieb.

Gerade in jüngerer Vergangenheit kamen mit  "Kinder des Zorns",  "Firestarter" und  "Salem's Lot" einige schwache King-Verfilmungen heraus. Schwer tut sich nun auch "Das Institut", den Zuschauer von Anfang an zu fesseln. In den ersten drei (von insgesamt acht) Episoden geht es schleppend voran, will der Funke nicht richtig überspringen - obwohl der zugrunde liegende Roman mit seinen  "Stranger Things"-Schwingungen bei seiner Veröffentlichung positive Reaktionen hervorrief.

Wie in der Buchvorlage teilt sich die Handlung zunächst in zwei parallel ablaufende Stränge auf, die in der Fernsehproduktion allerdings bereits schnell enger zusammengeführt werden. Dreh- und Angelpunkt des einen Teils ist der 14-jährige Luke Ellis (Joe Freeman), ein Hochbegabter, der schon in seinem jungen Alter über ein Studium am renommierten Massachusetts Institute of Technology nachdenkt. Neben seiner Intelligenz verfügt er auch über eine milde telekinetische Gabe, die ihn für eine mysteriöse Forschungseinrichtung im Hinterland des Bundesstaates Maine interessant macht.

(v. l. n. r.) Nick (Fionn Laird), Einrichtungsleiterin Sigsby (Mary-Louise Parker), Kalisha (Simone Miller), Avery (Viggo Hanvelt) und George (Arlen So) auf einer seltsamen Party
(v. l. n. r.) Nick (Fionn Laird), Einrichtungsleiterin Sigsby (Mary-Louise Parker), Kalisha (Simone Miller), Avery (Viggo Hanvelt) und George (Arlen So) auf einer seltsamen Party MGM+

Eines Nachts wird Luke von einer Spezialeinheit entführt und wacht in dem bloß Institut genannten Komplex in einer Kopie seines Kinderzimmers auf. Das erste Gespräch mit der Anstaltsleiterin Sigsby (Mary-Louise Parker) bringt jedoch nur wenig Licht ins Dunkel. Warum er hier ist? Weil er helfen soll, die Welt zu retten! Was genau ihm bevorsteht? Das sollen ihm die anderen ebenfalls telekinetisch oder telepathisch begabten Insassen erklären! Mit Kalisha (Simone Miller), Nicky (Fionn Laird), George (Arlen So) und Iris (Birva Pandya) tauscht sich Luke anschließend aus und muss schon bald schmerzhafte Tests über sich ergehen lassen.

Strang Nummer 2 dreht sich um den Ex-Polizisten Tim Jamieson (Ben Barnes), der einer traumatischen Vergangenheit entfliehen und, so gut es geht, unter dem Radar bleiben will. Durch Zufall landet er in der Kleinstadt Dennison River Bend, in deren Umgebung sich das besagte Institut befindet. Spontan nimmt er bei der lokalen Polizei einen Job als Nachtklopfer an. Gemeint ist damit eine Art Nachtwächter, der durch die Ortschaft patrouilliert und an Geschäfte und Häuser klopft, um nach dem Rechten zu sehen. Eine analoge Tätigkeit in einer digitalen Welt, wie es an einer Stelle treffend heißt. Bekanntschaft macht er während seiner Rundgänge mit der Obdachlosen Annie (Mary Walsh), die allerlei Verschwörungsideen in die Welt trägt und von den Einheimischen nicht wirklich ernst genommen wird. Selbstredend spürt sie, dass im Institut unheilvolle Dinge vor sich gehen.

Superkräfte, eingesperrte Jugendliche, ein geheimes Programm, dessen Ziele angeblich alle Mittel rechtfertigen, ominöse Experimente und Intrigen im Mitarbeiterstab der Forschungseinrichtung - die von Benjamin Cavell (auch verantwortlich für die Stephen-King-Adaption  "The Stand") entwickelte Serie hat interessante Ingredienzien. Besonders unheimlich oder spannungsgeladen ist das Geschehen aber erst einmal nicht. Zu träge oder unbedarft kommt häufig die Inszenierung daher. Zu penetrant versucht die Musik, eine mysteriöse Stimmung zu erzeugen. Und zu plump sind viele der Bedrohungen angelegt. Jason Diaz beispielsweise spielt Sigsbys Handlanger Tony mit diabolischem Dauergrinsen derart überzogen böse, dass seine Figur wie eine Parodie erscheint. Unbehagen hervorrufen sollen auch die Kuchenfeierlichkeiten, wenn einer der Insassen vom Vorderbau in den ominösen Hinterbau des Instituts verlegt wird. Dorthin, wo die Rückkehr in das alte Leben nicht mehr weit entfernt sein soll. Ein Schaudern will sich beim Anblick einer aufgekratzten Sigbsby mit Partyhütchen allerdings nur bedingt einstellen.

Tim Jamieson (Ben Barnes) macht seine Runde durch die Stadt
Tim Jamieson (Ben Barnes) macht seine Runde durch die Stadt MGM+

Ebenfalls ungünstig: Wie oft die Serienmacher betonen, dass Luke ein überaus schlauer Teenager sei. Er verfüge über ungewöhnliche analytische Fähigkeiten, heißt es. Dabei kombiniert er meistens Dinge, die eher offensichtlich sind oder zumindest keine überdurchschnittlichen Begabungen erfordern. Auch spürt man zu selten, dass ihm die Gefangenschaft ernsthaft zusetzt. Einzig bei den von Dr. Hendricks (Robert Joy) durchgeführten Tests und Behandlungen kommt ein Gefühl des Unwohlseins auf.

Junge Menschen, die sich finsteren Kräften entgegenstellen, kennt man bereits aus Stephen Kings Roman "Es", dessen zweigeteilte Kinoverfilmung aus den Jahren 2017 und 2019 die Gruppendynamik überzeugend einfängt. Die Adaption von "Das Institut" dagegen verpasst es, Luke und seine Leidensgenossen reizvoll zu zeichnen und als Einheit zu präsentieren, mit der man bedingungslos mitfiebern kann.

Überhaupt: Das, was Kings Bücher oftmals auszeichnet, nämlich den Handlungsorten und ihren Bewohnern Leben einzuhauchen, will hier nicht recht gelingen. Tom Jamieson, der in der dritten Folge erstmals den Sinn des geheimnisumwitterten Instituts hinterfragt und irgendwann Lukes Weg kreuzen wird, trifft zwar unterschiedlichen Personen und nähert sich der Polizistin Wendy (Hannah Galway) an. Viele Begegnungen und Gespräche bleiben aber an der Oberfläche. Selbst seine Beziehung zu Annie leidet darunter, dass die wohnungslose Frau zu sehr dem Klischee der als Spinnerin verschrienen, tatsächlich aber die Wahrheit erahnenden Zweiflerin entspricht. Seltenheitswert haben Momente wie eine Szene mit einem afrikanischen Ladenbesitzer, der von seinen Erfahrungen als Flüchtling und Einwanderer erzählt. Unweigerlich muss man dabei an Donald Trumps rabiate Migrationspolitik denken, die schon einige schockierende Bilder produziert hat. Genau solche, den Plot nicht unbedingt vorantreibende Situationen sind das Salz in der Suppe, wenn man eine plastische Story-Welt kreieren will.

Meine Wertung: 2/5

Die Auftaktepisode der Miniserie "Das Institut" wurde am 13. Juli auf dem US-Bezahlsender MGM+ veröffentlicht. In Deutschland erfolgte die Premiere am selben Tag auf dem zu Amazon gehörenden Streamingdienst MGM+. Im wöchentlichen Rhythmus gibt es eine neue Folge zu sehen.



 

Über den Autor

  • Christopher Diekhaus
Christopher Diekhaus, Jahrgang 1985, erlebte seine TV-Sozialisation in den 1990er-Jahren. Seine echte Liebe für den Flimmerkasten entbrannte allerdings erst gegen Ende der Schulzeit. Nach seinem Studium landete er zunächst in einer Film- und Fernsehproduktionsfirma. Seit 2013 schreibt Christopher als Freiberufler Film- und Serienkritiken. Das Portal fernsehserien.de unterstützt er seit Ende 2019. Im Meer der Veröffentlichungen die Perlen zu entdecken – diese Aussicht spornt ihn immer wieder an. Insgeheim hofft er, irgendwann eines seiner in der Schublade liegenden Drehbücher zu verkaufen. Bis er den Oscar in Händen hält, sichtet und rezensiert er aber weiter fleißig die neuesten Serien.
Lieblingsserien: Devs, Lass es, Larry!, Severance

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Leserkommentare

  • Torsten S schrieb am 26.07.2025, 10.07 Uhr:
    Die Serie hat ein Problem. Zwar will sie mit den großen Namen Stephen King Zuschauer anlocken, doch wenn man sie schaut erinnert alles sehr an die X-Men Serie "The Gifted" oder an den Film "New Mutants". Das hier Horrormeister King hintersteckt merkt man in keinster Weise und es kommt einen so vor, als hätte King sich die X-Men als Vorbild genommen. Das klappt so nicht und verwertet nur Ideen, die schonmal besser woanders zu sehen waren.
  • Roman1976 schrieb am 26.07.2025, 09.33 Uhr:
    Schade, dass Amazon seinen MGM Channel nicht gratis anbietet