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Etwa 30 000 Haushalte in Österreich waren im vergangenen Jahr vom Verlust der Wohnung bedroht. Meist deshalb, weil die Bewohner nicht mehr in der Lage waren, ihre Miete zu bezahlen. Wer wenig Erspartes hat, und dann noch in eine persönliche Krise gerät, kann schnell von Zwangsräumung betroffen sein. Im Jahr 2017 gab es laut Justizministerium mehr als 4300 durchgeführte Räumungen. Eine davon hätte fast Natasa S. getroffen. Der Gerichtsvollzieher stand bereits vor ihrer Tür: "Sie wollten uns noch am selben Tag aus der Wohnung schmeißen. Ich habe den Herrn dann gebeten, dass ich noch eine Chance bekomme und versprochen, die fehlenden Mieten in Raten zurückzuzahlen", erzählt die Alleinerziehende. Weil sie erneut finanzielle Probleme hat und keine Geldreserven ansparen konnte, droht der 28-Jährigen und ihren drei Kindern nun endgültig der Verlust der Wohnung. Heimo Hausberger führt mit seiner Firma seit 35 Jahren Zwangsräumungen durch. Er sagt: "Ab und zu muss man den Leuten schon erklären, dass sie selbst Schuld sind an ihrer Misere. Die meisten Betroffenen haben schon monatelang ihre Miete nicht bezahlt und öffnen nicht einmal mehr ihre Post." Seiner Erfahrung nach würden die meisten Mieter erst dann den Ernst der Lage erkennen, wenn es zu spät ist. Wie kommt es überhaupt so weit, dass man seine Miete nicht mehr zahlen kann? Wie lebt man mit der Angst, seine Wohnung zu verlieren? Und wo kann man hingehen, wenn man tatsächlich auf der Straße steht? Kim Kadlec hat versucht Antworten zu finden, und dafür Menschen besucht, die kurz davor stehen, ihre Wohnung zu verlieren.
(3sat)