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Schon als kleiner Junge fühlte sich Andreas von Aesch im falschen Körper. Heimlich zog er die Kleider seiner Mutter an. Bis ihn eines Tages sein Vater dabei erwischte und ihm drohte, ihn ins Kinderheim zu stecken. Über vierzig Jahre lang verdrängte Andreas sein Geheimnis und litt darunter, sich niemandem anvertrauen zu können. Nicht einmal seiner Frau Nelly, mit der er seit 25 Jahren verheiratet ist. Abends, wenn sie schlief, zog er los, fuhr mit dem Auto an den Waldrand und spazierte durch die Dunkelheit. Manchmal mit etwas Lippenstift, manchmal in einem Rock oder in Stiefeln mit Absätzen. Für Andreas waren diese Momente wie das Öffnen einer Tür in eine andere Welt. Eine Welt, in der er das sein durfte, was er immer schon war: eine Frau.
(SRF)