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Spät am Abend geht es los: von Berlin nach Odessa. Geschäftiges Treiben auf dem Bahnsteig. Jüdische Emigranten aus Odessa wollen ihre Verwandten nach langer Zeit besuchen; Touristen brechen auf, sich in den wilden Südosten der Ukraine zu wagen. Bis zur polnischen Grenze fährt ein deutscher Lokomotivführer im Führerstand. Dort übernimmt eine polnische Crew den Zug und fährt bis zum frühen Morgen zur Grenze der Ukraine. Jetzt muss von der europäischen Schmalspur auf die russische Breitspur gewechselt werden. Die Arbeit ist ein schlecht bezahlter Knochenjob: Wagen werden hochgekurbelt, auf die russische Spur gesetzt und wieder zusammengekoppelt. Eine ukrainische Crew rückt ins Führerhaus ein und die Reise geht weiter durch die Steppen und Felder der Ukraine. Jahrhundertelang war dies eine Art Niemandsland: dünn besiedelt, ohne Straßen, ohne Städte, ohne Gesetze. Erst die energische Sophie Friederike Auguste Prinzessin von Anhalt-Zerbst, besser bekannt als Katharina die Große, beschloss die Besiedlung. So entstand 1794 Odessa. Katharina wollte Peter den Großen übertrumpfen und nicht nur ein Fenster nach Europa öffnen, sondern Europa selbst in Odessa heimisch machen.
(BR Fernsehen)