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Puerto Rico gilt als Karibiktraum. Der 51. Staat der USA, Hausstrand der Wallstreet, war aber bis vor kurzem Amerikas größter Militärstützpunkt in Lateinamerika. Die Insel ist einer der am dichtesten besiedelten Flecken der Welt. Puerto Rico hat das höchste Pro-Kopf-Einkommen Lateinamerikas, ist aber auch der weitaus ärmste Bundesstaat der USA. Ein Großteil der einheimischen Bevölkerung lebt von amerikanischer Sozialhilfe. Puerto Rico hat den Status eines assoziierten Bundesstaates, ein Stiefkind-Dasein; dennoch gibt es kaum Unabhängigkeitsbestrebungen. Die Insel war seit dem 15. Jahrhundert immer besetzt, von den Spaniern, den Holländern, den Engländern, von Piraten - die Amerikaner sind einfach die besten Besatzer, die Puerto Rico je hatte: Sie zahlen, bringen den Tourismus und die Freiheit, nach New York zu fliegen - und da zu bleiben, wenn man es schafft. Das Gold haben die Spanier mitgenommen. Hundert Jahre nach Kolumbus' Landung war die Insel ausgebeutet, die Urbevölkerung der Taino-Indianer bis auf ein Häufchen in den Bergen ausgerottet. An ihrer statt wurden Sklaven für die Feldarbeit und die Kaffeeplantagen importiert. Herausgekommen ist eine Insel mit Menschen der unterschiedlichsten Hautfarben. Sie tanzen in den tausend Discos und Bars. Keiner mag sich für ein paar Dollars den Rücken krumm machen, wenn es doch den Wochenscheck gibt.
(hr-fernsehen)
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