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Feuer, Eisen, Kohle und Gips: Ende des 18. Jahrhunderts begann die Nutzung der Bodenschätze, welche die raue Landschaft Südwales hervorbrachte. Während 1789 Frankreich von der Revolution erschüttert wurde, begann in Blaenavon die industrielle Revolution und aus einer vergessenen Landschaft wurde eines der größten Industriezentren der Welt. Innerhalb weniger Jahre entstanden neue Verkehrswege: Schienen, Tunnel, Brücken. In der Tiefe der Erde wurden Kammern und Wege ausgehöhlt, und Unmengen von Kohle, Eisenerz und Gipserde gefördert. Aus ganz Europa kamen die Arbeiter. Bauern wurden zu Bergarbeitern. Für wenig Geld wurde die anstrengende Arbeit in langen Arbeitstagen bewältigt. Rund um die Kohlehalden und Fördertürme lebten die Menschen in engen Reihenhäusern. Für Tausende war Blaenavon Schicksal, Mühsal, aber auch Zukunftssicherung und Hoffnung auf ein besseres Leben. Symbol für die Schaffenskraft und Leistung der Bergarbeiter war die Grube "Big Pit", der erste große Schacht von Blaenavon. Heute zeugt sein Förderturm mit dem großen Förderrad von der Leistung der Menschen der frühen Industrialisierung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Blaenavon zu Ende ging. Mit dem Versiegen der Bodenschätze verloren die Menschen in Blaenavon ihre Existenzgrundlage. Sie gingen und hinterließen eine Landschaft, in der die Spuren ihrer Arbeit noch zu finden sind. Der Maler William Turner fand hier eines seiner liebsten Motive. Und Robert Owen fand hier den Platz, um seine soziale Utopie zu verwirklichen. Im Süden Schottlands, am Wasserfall von Cora Lynn, steht die Geburtsstätte der Arbeiterwohlfahrt, eine Kommune mit Modellcharakter, deren Grundwerte bis heute die Arbeitswelt prägen. "Ich wollte nicht bloß als Manager einer Baumwollspinnerei wirken, sondern das Leben der Menschen verbessern", wird Robert Owen im 19. Jahrhundert schreiben und entsprechend handeln. Er baut saubere Unterkünfte für die Mitarbeiter, reduziert die Arbeitszeit auf zwölf Stunden, sorgt für eine Schulausbildung der Kinder und richtet eine Krankenstation ein.
(SWR)
Länge: ca. 30 min.