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Dokumentation über den Klassiker der Sozialforschung Gottlieb Schnapper-Arndt (geb. am 2. 10. 1846 in Frankfurt am Main, gest. am 2. 3. 1904 in Halberstadt), der erste Gehversuche in der Sozialforschung durch Felduntersuchungen im Taunus unternahm und mit 55 Jahren in Frankfurt am Main an der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften Dozent für Statistik wurde. Bei seinen empirischen Erhebungen arbeitete er damals bereits u. a. mit Fragebögen. Der Hochtaunus litt im 19. Jahrhundert unter dem Problem der Überbevölkerung: Die Böden waren nicht fruchtbar genug, um dort alle Menschen ernähren zu können und hinzu kamen immer wieder Hungerjahre, aufgrund von Naturkatastrophen. Darüber hinaus waren beispielsweise die im Taunus weit verbreiteten Nagelschmieden, die den Bauern lange Zeit zusätzliche Einkünfte verschafft hatten, im Verlauf des 19. Jahrhunderts nicht mehr konkurrenzfähig, denn die aufkommende Industrie fertigte schneller und billiger. Schnapper-Arndt fing bereits in seiner Doktorarbeit im Fach Soziologie an der Universität Leipzig damit an, die daraus erwachsende soziale Situation und bittere Armut im Taunus zu dokumentieren.
(ARD-alpha)
Länge: ca. 30 min.