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Das Paar wohnte bis vor kurzem gemeinsam mit Luises Eltern in einem Haus. Die Familie funktioniert nach außen solidarisch. Doch untereinander kämpfen sie täglich mit Konflikten, setzen sich mit Widersprüchen auseinander, erleben Grenzsituationen, die sie kaum aushalten. Eine Parallelwelt in der eigenen Familie? Luises Eltern suchen einen Weg, mit der fremden Kultur umzugehen, die in ihre Familie eingedrungen ist. Der Film von Beatrix Schwehm führt in die Lebenswelt einer Familie, deren private Konflikte politisch geprägt sind. Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Islam findet hier auch im Alltag ihren Niederschlag. In diesem Mikrokosmos mischen sich westliche und islamische Werte. Hier spiegeln sich genau die Ängste wider, die der Islam gegenwärtig in Deutschland hervorruft. Die Autorin begleitet die Familie auf ihrer Reise mit der Tochter Luise in Mohameds Heimat nach Algerien. Sie berichtet vom Aufeinanderprallen unterschiedlicher Lebensentwürfe. Das erzeugt Angst, führt manchmal zu Resignation und verlangt von allen einen respektvollen Umgang miteinander. Der Film zeigt keinen Kampf der Kulturen, sondern den konfliktreichen und steinigen Weg hin zu Toleranz und Annäherung - aber auch die Grenzen von Verständnis und Akzeptanz für Luises religiöse Hingabe.
(Phoenix)