Folgeninhalt
Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens hinter Gittern. Die DDR verurteilte ihn zum Tode, und die wiedervereinigte Bundesrepublik ließ ihn wieder frei. Die Geschichte beginnt in der Haftanstalt in Magdeburg 1972: Dort sitzt ein Mann ein, weil er seinen Stiefvater mit dem Messer attackierte. Überraschend kommt er frei - die DDR hat anlässlich ihres 23. Jahrestages eine Amnestie erlassen. Er zieht mit der 17 Jahre alten Ilona Jahn zusammen: Seiner ersten Liebe - sie hat auf ihn gewartet, als er in Haft war. Er findet eine Arbeitsstelle. Drei Monate später wird er verhaftet. Er hat einen Mann und zwei junge Frauen, eine davon ist seine Freundin Ilona, getötet. 200 Mal soll er mit seinem Messer zugestochen haben. 20 Jahre ist er, als er wegen dreifachen Mordes zum Tode verurteilt wird. Doch weil die UNO kurze Zeit später wissen will, wie es in der DDR mit Folter oder Todesstrafe steht, wandelt das Politbüro sein Urteil schließlich in lebenslänglich um. 1991 kommt er - dank der deutschen Einheit - überraschend frei. Denn nach bundesdeutschem Recht hätte er, weil er zur Tatzeit minderjährig war, nie zu Lebenslang verurteilt werden dürfen. Er fasst nicht Fuß in seinem neuen Leben als Bundesbürger. Er ist einsam und sucht Kontakt zu sehr jungen Mädchen. So lernt er auch Melanie kennen, eine 16-jährige Gymnasiastin. Als diese eines Tages verschwindet, taucht die Polizei bei ihm auf. Schließlich gesteht er, er habe Melanie getötet. Er habe mit ihr schlafen wollen und sie habe ihn ausgelacht. So steht er 1995 erneut vor Gericht. Dabei erfährt die Öffentlichkeit, dass er der "Ripper von Magdeburg" war, von dem alle glaubten, er sei 1973 in der DDR hingerichtet worden. Ein Wiederholungstäter. Er wird zu 13 Jahren Haft wegen Totschlages verurteilt und verbüßt seine Strafe in verschiedenen Haftanstalten der Bundesrepublik. Seit März 2008 ist er wieder ein freier Mann.
(3sat)