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Im Oktober werden die Bären in der russischen Tundra müde. Vor ihnen liegt eine 6 Monate lange Winterruhe - entweder unter einer Baumwurzel vom Schnee begraben oder mehr geschützt in einer Höhle. Doch bevor sich die großen Raubtiere zum Schlafen zurückziehen, müssen Vorkehrungen getroffen werden: graben, polstern und vor allem Dickwerden, dickwerden, dickwerden... Das ist für die großen schweren Männchen relativ leicht. Ernähren sich Bären unterm Jahr hauptsächlich von Pilzen, Ameisen oder Aas, so werden sie im Herbst zu Jägern. Mit einem Tatzenhieb strecken sie mit geballter Kraft und Masse z.B. einen Elch nieder. Diese Beute liefert Fleisch. Und nur die Magie des Herbstes stimmt die Kolosse so friedlich, dass sie dann - und nur dann - bereit sind, mit anderen starken Männchen zu teilen. Ein Verhalten, das zur Paarungszeit undenkbar wäre. Aber während sich die Großen keine Sorgen machen müssen, über eine lange friedliche Winterpause zu kommen, haben die Kleinen ernsthafte Schwierigkeiten. Besonders dann, wenn sie - aus welchen Gründen auch immer - den ersten Winter ohne Mutter verbringen müssen. Putzig sind sie, tapsig, richtige kleine Strolche. Und bei ihrem fröhlichen Treiben könnte man glatt den Eindruck gewinnen, sie vergessen so manches Mal, was vor ihnen liegt. Und dann beginnen sie wieder wie wild - Mähmaschinen gleich - durch die niedrigen Bärensträucher der großen Sumpfwälder der Tundra zu fegen und ernten im Rekordtempo die bunten Beeren ab. Erst beim ersten Schnee ziehen sie sich zurück und beginnen ihre Winterruhe.
(rbb)
Länge: ca. 30 min.