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Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 247477 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
872

Jüdisches Leben in Deutschland

Folgeninhalt
Wie sichtbar ist das Judentum im deutschen Alltag? Neben Berichterstattung über antisemitische Vorfälle herrschen vor allem viele Klischees und Stereotype. Wo und wie findet das jüdische Leben in Deutschland statt? Und wie steht es um das deutsch-jüdische Miteinander? Der Jugendliche, der seine Kippa nicht mehr in der Öffentlichkeit trägt, weil er Angst hat, dafür bepöbelt und bespuckt zu werden. Oder die Bewerberin, die fürchtet aufgrund ihrer jüdischen Abstammung diskriminiert zu werden. Das alles vor dem Hintergrund des schweren historischen Erbes Deutschlands. Findet das jüdische Leben zunehmend verborgen hinter geschützten Mauern von Synagogen statt? Oder sollte ein offener Umgang mit Religion und Traditionen selbstverständlich zum deutschen Alltag gehören? Viele Juden fühlen sich in Deutschland nicht mehr sicher. Immer wieder hören wir von judenfeindlichen Beschimpfungen und sogar Angriffen auf offener Straße. Viele Menschen trauen sich nicht mehr, hierzulande offen zu ihrer jüdischen Kultur und zu ihrem Glauben zu stehen. Etwa 200.000 Juden leben heute in Deutschland. Doch sie sind nur wenig präsent in der allgemeinen Wahrnehmung. Es gibt jüdische Gemeinden und Synagogen in Deutschland. Außerdem jüdische Kindergärten und Schulen, jüdische Zeitungen und in allen größeren Städten koschere Restaurants. Doch das Wissen über das Judentum geht oft nicht über Klischees hinaus: Schläfenlocken, Kippa und koscheres Essen. Doch was zeichnet Judentum heute wirklich aus? Wie leben Menschen ihr Judentum und wie wichtig ist jungen jüdischen Menschen heutzutage im Alltag ihre jüdische Identität? Wie sieht das Leben von Menschen mit jüdischer Herkunft in Deutschland aus? Wie viel Akzeptanz gibt es? Und wie viel Miteinander? "Jüdisches Leben in Deutschland", das ist das Thema am 22. März 2019 bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé. Die Gäste bei Michael Steinbrecher: Die Schauspielerin Susan Sideropolous wuchs als Tochter eines Griechen und einer deutschen, jüdischen Mutter auf. Dennoch waren die jüdischen Wurzeln viele Jahre lang ein Tabuthema in der Familie. Erst vor wenigen Jahren begann sie mit der Spurensuche und machte Ihre Familiengeschichte öffentlich: "Ich glaube, es ist höchste Zeit, ein positives Bild zu vermitteln und zu sagen: Jüdischsein ist kein Hokuspokus, es ist nur eine Religion, mit der wir uns bewegen." Die Eltern von Rafael Seligmann flohen vor Hitler nach Tel Aviv und kamen zurück, als der Junge zehn Jahre alt war. In Israel war er einer von vielen – hier in Deutschland gehörte er zu einer Minderheit. Beschimpfungen wie "Saujud" waren Ende der 50er Jahre immer noch salonfähig. Deshalb hatte der Journalist und Romanautor sein Leben lang ein Ziel: Sich als Jude nicht zu verstecken. "Ich hatte nie Angst davor, zu sagen, dass ich Jude bin." Das Judentum übte schon früh eine Faszination auf Rosi Deborah Meir aus, weswegen sie im Alter von 20 Jahren als Au-Pair nach Israel ging. Dort verliebte sie sich Hals über Kopf in einen jüdischen Mann und konvertierte für ihn. Auch wenn die Ehe nicht hielt, ihr Jüdisch-Sein lebt die Pfälzerin überzeugter denn je: "Ich bin jüdisch. Das ist kein Hobby, das ist meine Religion. Und die lebe ich." Arthur Bondarev lebt sein Judentum orthodox. Rituale und die Einhaltung von Geboten und Verboten prägen seinen Alltag, vom Morgengebet bis zur strikten Ruhe am Schabbat. "Ich sehe das Judentum und diese Gebote als Chance, mich als Person zu entwickeln, als Person zu wachsen", sagt der 27-Jährige, der die strengen Regeln nicht als Einschränkung begreift. Tischbestellungen auf "Adolf Hitler" oder "Juden ins Gas" – was sich der israelische Gastronom Yorai Feinberg immer wieder anhören muss, ist nur schwer zu ertragen. Dabei möchte er in seinem Lokal in Berlin lediglich israelische Küche servieren und keine Politik machen. "Ich habe ganz viele Freunde, die überlegen, aus Berlin wegzuziehen. Fast jeder Jude, den ich kenne, macht sich Sorgen bezüglich seiner Zukunft hier." Obwohl Debora Antmann ihr Jüdischsein heute selbstbewusst lebt, liegt eine lange Identitätssuche hinter ihr. Zwar wurde sie in ihrer Kindheit von ihrer alleinerziehenden, jüdischen Mutter geprägt. Doch ihre Familiengeschichte ist gezeichnet vom Trauma der Vergangenheit: Wie schon ihr Großvater zuvor, nahm sich auch ihre Mutter jung das Leben. "Nach ihrem Tod war die jüdische Kultur für mich nicht mehr präsent. Doch ich hatte immer eine unglaublich große Sehnsucht danach." Der Historiker Prof. Dr. Wolfgang Benz beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit jüdischer Kultur, Antisemitismus und Vorurteilen gegenüber jüdischen Mitbürgern. Dabei beobachtet er hartnäckige Vorurteile, die über Generationen weitergeben werden. "Die Vorurteile gegen Juden sind zählebig, das heißt aber nicht, dass man nichts gegen sie machen kann." Benz ermutigt dazu, den Kampf gegen Antisemitismus täglich aufs Neue zu führen, denn er sei erfolgreich.
(SWR)
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Keine geplanten Ausstrahlungen.
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Deutsche TV-Premiere: Fr, 22.03.2019, SWR Fernsehen
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