Weltbilder

Türkei: Kampf gegen Kinderehen
Autorin: Katharina Willinger
Ein Hochzeitsfotograf in der Türkei weigert sich ein Paar mit minderjähriger Braut abzulichten und sorgt damit im Jahr 2018 für viele Schlagzeilen. Bis heute sind Kinderehen ein Problem in der Türkei. Offiziell sind sie zwar verboten, aber Mädchen, die mit 14 oder 15 Jahren verheiratet werden sind keine Seltenheit. Die Frauenorganisation YAKA-KOOP, im Südosten des Landes, kämpft dagegen mit kleinem Erfolg an.

Frankreich: Bedrohlicher Antisemitismus
Autorin: Susanna Dörhage
Mehr als 500 antisemitische Übergriffe hat die französische Polizei im Jahr 2018 verzeichnet. Häufig sind die Täter junge Muslime. Sie wollen sich damit für die Siedlungspolitik in den von Israel besetzen Gebieten rächen. Französische Juden denken ans Auswandern.

USA: New Yorks obdachlose Kinder - Von der Notunterkunft in die Schule
Autorin: Stefanie Dodt
Laut offizieller Statistik, sind in New York, 105.000 Kinder obdachlos. Die Zahl der obdachlosen Familien steigt weiter. Wer einmal seine bezahlbare Wohnung verloren hat, hat kaum mehr eine Chance eine neue zu finden. Der Beginn einer jahrelangen Odyssee durch die Notunterkünfte. Selten sind die Notquartiere in dem Viertel, in dem die Kinder zur Schule gehen. Stefanie Dodt hat drei Kinder auf ihrem Schulweg begleitet, einmal quer durch New York, drei Stunden jeden Tag.

Indien: Besuch beim Dalai Lama
Autorin: Sibylle Licht
Der Dalai Lama residiert in dem kleinen Ort Dharamsala im Norden Indiens. Vor genau 60 Jahren flüchtete das religiöse Oberhaupt der Tibeter vor den chinesischen Besatzern hierher und seitdem ist hier auch der Sitz der tibetischen Exilregierung. Weil in Dharamsala so viele Exil-Tibeter leben, wird der Ort auch Little Lhasa genannt. Im Interview mit Weltbilder-Korrespondentin Sybille Licht spricht der Dalai Lama von der friedlichen Rückkehr nach Tibet: Eine Rückkehr sei möglich, aber unter der Bedingung, dass China weitreichende Autonomie gewähre. Der Schlüssel zum Erhalt der tibetischen Kultur sei derweil die Bildung. So werden im tibetischen Schulzentrum schon die Jüngsten in den tibetischen Traditionen; Yoga und Meditation, unterrichtet. Die etwas Älteren erlernen die tibetische Philosophie und Debattenkultur.

Irak: Jesidinnen boxen sich zurück ins Leben
Autor: Alexander Stenzel
18 junge Jesidinnen boxen sich in dem Flüchtlingscamp Rwanga bei Dohuk, regelmäßig die Wut und die Ohnmacht aus dem Körper. Die britische Hilfsorganisation Lotus Flowers organisiert das Boxtraining. 2014 waren die jungen Frauen vom sogenannten Islamischen Staat im Norden des Iraks überfallen worden. Der IS steht in diesen Tagen in Syrien kurz vor dem Kollaps. Doch die vielen Traumata, die die Terrororganisation hinterlassen hat, bestehen weiter. Die jungen Boxerinnen konnten damals fliehen. Andere Frauen dagegen wurden vom IS sexuell versklavt. Nach wie vor gelten zahlreiche Frauen als vermisst. Je mehr Einfluss und Territorium der IS verlor, desto mehr Jesidinnen konnten der Gefangenschaft entfliehen.