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Das von der Ukraine verhängte Einreiseverbot für ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz ist zu einem Politikum auf höchster Ebene geworden. EU und OSZE üben scharfe Kritik. Außenministerin Karn Kneissl spricht von einem "inakzeptablen Akt der Zensur" und hat den ukrainischen Botschafter vorgeladen. Die ukrainischen Behörden werfen Wehrschütz "anti-ukrainische Propaganda" vor, was dieser als "absurd" zurückweist. Die Nachricht von der Verhängung des Einreiseverbots ereilte Wehrschütz, als er gerade an einer WELTjournal-Reportage über die Spannungen in der Ukraine arbeitete.ORF-Korrespondent Wehrschütz zeigt, dass die Ukraine auch fünf Jahre nach der Maidan-Revolution ein Land extremer Gegensätze ist: während im Osten der Stellungskrieg tobt und 30.000 Ukrainer täglich oft unter großen Mühen die Frontlinie queren, haben in Kiew weiter die Oligarchen einen enormen Einfluss, sind sichtbare Erfolge im Kampf gegen die Korruption Mangelware. Kein Mangel herrscht dagegen an talentierten IT-Experten, und der IT Sektor ist bereits der zweitwichtigste Exportfaktor der Ukraine nach der Landwirtschaft. Gering sind weiterhin Wirtschaftswachstum und ausländische Direktinvestitionen und im Vergleich mit seinen westlichen Nachbarn ist die Ukraine in den vergangenen Jahren weiter zurückgefallen. Auch das hat dazu beigetragen, dass Millionen Ukrainer in Polen und anderen Staaten im Ausland arbeiten.
(ORF)