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Bovanenkovo in Russland ist das fünftgrößte Erdgasfeld der Welt. Der Betreiber Gazprom beliefert Westeuropa und baut an der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2. Durch die vielen Röhren in Bovanenkovo fließt mit großer Geschwindigkeit und lautem Geräusch das "blaue Gold der Tundra", wie das Gas hier genannt wird. Ein sicherer Devisenbringer für die russische Regierung. Kameras sind hier normalerweise unerwünscht. Die Ausbeutung der Erdgasvorkommen ist unausweichlich, sie ist überlebenswichtig für die vielen Menschen, die hier von ihr abhängig sind. Doch sie zerstört auch Natur und Traditionen. Die Nenzen sind die Ureinwohner der Region und leben von der Rentierzucht. Ihre Existenz ist bedroht. Für sie wird der Weg mit den Tieren durch die Tundra schwieriger. Bahngleise, Rohre und Straßen, kaum überwindbare Hindernisse für das Volk und die Tiere. Denn die Nenzen müssen in unterschiedliche Gebiete ziehen, um Nahrung für die Tiere zu finden. Die Nomaden ziehen mit ihrem ganzen Hab und Gut inklusive Tschums, der traditionellen Wohnbehausung, durch die Tundra, immer auf der Suche nach den besten Weideplätzen. Doch wie lange wird das hier noch möglich sein? Rentiere und Gaspipeline kommen sich immer wieder in die Quere.
(NDR)