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Fast können sie die Leichen nicht mehr zählen. Mit 200 Toten allein in der vergangenen Woche ist die Stadt Bergamo eine der am stärksten vom Coronavirus betroffenen. Roberta Zaninoni hat ihren Vater verloren: "Er ist gestorben wie ein Hund. Sie sterben wie Schweine, Hunde, so muss ich es sagen, ich schäme mich nicht." Roberta konnte ihren Vater nicht mehr besuchen, er starb allein. Längst sind die Bestattungsunternehmen und Friedhofwärter völlig überfordert mit der Situation. Alle halbe Stunde bestatten sie Opfer, kommen mit der Einäscherung nicht mehr hinterher. Sie müssen den Toten meist allein das letzte Geleit geben, weil die Angehörigen nicht teilnehmen dürfen oder können. Und weil das Krematorium Bergamos mittlerweile überlastet ist, werden die Särge vom Militär auf andere Orte verteilt. Paolo Padrini ist Priester in Norditalien – er geht davon aus, dass diese Krise eine traumatisierte Generation hinterlässt. Deshalb ruft er regelmäßig alle Gemeindemitglieder an, um ihnen beizustehen. Auch er habe Angst, erzählt er ARD-Korrespondentin Ellen Trapp, aber er wolle stark bleiben – andere seien viel tapferer und stärker als er.
(Tagesschau24)