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In den syrisch-kurdischen Städten Qamishli, Amude und Al-Hasakah will Joachim Gerhard zum ersten Mal Zugang zu Gefängnissen mit IS-Gefangenen erhalten. Er hofft auf diese Weise unter tausenden internationalen IS-Gefangenen seinen Sohn Fabian (27) finden und identifizieren zu können. Auch seinen jüngeren Sohn Manuel (24) vermutet er im kurdisch kontrollierten Nordosten Syriens. Beide hatten sich 2014 nach Syrien abgesetzt und dem IS angeschlossen. Aus mehreren Quellen hatte Joachim Gerhard erfahren, dass sich seine Söhne bei der letzten Schlacht der Kurden gegen den IS im Osten Syriens vor einem Jahr ergeben hätten und jetzt in IS-Gefängnissen der kurdischen Autonomieverwaltung sitzen würden. Falls seine Söhne noch am Leben sind, ist die Zeit sie zu finden, günstiger als jemals zuvor. Die kurdische Regionalverwaltung braucht internationale Hilfe und öffnet daher ab und an die IS-Gefängnisse und die Lager der IS-Familienangehörigen für Besucher, um auf die prekäre Sicherheitslage vor Ort aufmerksam zu machen. Neben der emotional aufwühlenden Suche von Joachim Gerhard nach seinen Söhnen thematisiert der Film auch die problematische Situation im kurdisch kontrollierten Nordosten Syriens. Viele europäische Staaten, auch Deutschland, schieben das Problem, was mit den IS-Gefangenen und Familienangehörigen aus Europa passieren soll, auf die lange Bank. In der kurdischen Region Rojava ist die Sicherheit der Gefängnisse kaum mehr zu gewährleisten. Der Film macht die Dringlichkeit des Problems bewusst.
(arte)
ursprünglich für den 22.04.2020 angekündigt
Länge: ca. 32 min.