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Im Zuge des Ibiza-Skandals 2019, nach dem durch einen Misstrauensantrag die damalige Bundesregierung entlassen wurde, war die Bedeutung der österreichischen Verfassung ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Legendär die Aussage von Bundespräsident Van der Bellen, der angesichts der Regierungskrise von der "Eleganz der österreichischen Verfassung" sprach. Schon drei Jahre zuvor sorgte eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshof dafür, dass die Wahl des österreichischen Bundespräsidenten wiederholt werden musste. Anlässlich des heurigen Jubiläums blickt die ORFIII Neuproduktion von Gerhard Jelinek und Birgit Mosser zurück auf 100 Jahre Tätigkeit des Verfassungsgerichtshofs und 100 Jahre österreichische Verfassungsgeschichte. Am 1. Oktober 1920 wurde in der noch jungen Republik Österreich das Bundesverfassungsgesetz 1920 beschlossen. Im gleichen Jahr wurde auch der Friedensvertrag von St. Germain rechtswirksam, der die Konsequenzen des Ersten Weltkrieges besiegelte. Die österreichische Verfassung ging auf Entwürfe Hans Kelsens zurück und stellt bis heute den zentralen Bestandteil des Verfassungsrechts dar. Die Dokumentation beleuchtet die Arbeit und die Entscheidungen des Höchstgerichts, in denen sich 100 Jahre österreichische Zeitgeschichte und Politik mit all ihren Brüchen und Konflikten widerspiegeln.
(ORF)