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Angst um das eigene Leben, Angst um den Job, Angst um die persönliche Freiheit - in der Corona-Pandemie haben viele Menschen Angst empfunden, in ganz unterschiedlichen Facetten. Zu der Angst vor Umweltzerstörung und Terrorismus kommt ein Gefühl des Ausgeliefertseins. "Kein Gefühl ist für die Demokratie so gefährlich wie die Angst", schreibt die US-amerikanische Philosophin Martha Nussbaum. Was machen diese Ängste mit der Demokratie? Darüber diskutiert Michel Friedman mit dem zweiten Mann im Staat, Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble. "Angst essen Seele auf" - ein Film-Titel von Rainer Werner Fassbinder, der oft zitiert und abgewandelt wurde. Frisst die Angst auch Vertrauen und Solidarität? Systemrelevante Emotionen für eine Demokratie. Wie gelingt es der Gesellschaft, der Politik, dass diese existenzielle Krise das Vertrauen der Menschen in Deutschland nicht nachhaltig erschüttert? Auf der einen Seite konnte man feststellen, dass das Vertrauen in die Politik in der Pandemie gewachsen ist. Auf der anderen Seite, dass Misstrauen sich verhärtet hat. Auf der einen Seite wächst die Solidarität, auf der anderen Seite wird Egoismus sichtbarer. Werden in Zukunft mehr Kooperation oder Konfrontation entstehen? Wird es möglich sein, die notwendigen Diskussionen über die Zukunft wieder mehr auf der Ebene der Vernunft und der Argumente zu führen?
(SWR)