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Es ist ja ein Irrtum, dass Phantasiegeschichten für die Kleinen erfunden wurden. Ursprünglich waren sie erzählte Erwachsenen-Unterhaltung für dunkle Abende. Bei Lichte betrachtet, strotzen Märchen häufig von Brutalität. Aber immer ist klar, was gut und was böse ist - und ein Stück Gesellschaftskritik steckt auch in ihnen. Insofern ist der Animationsfilm "Geteiltes Leid" von Robert Sawallisch (Bauhaus-Universität Weimar) auch ein Märchen. Er zeigt eine Zombiegeschichte ganz anderer Art und lässt den Zuschauer mit der Frage zurück: Wer sind eigentlich wirklich die Abartigen in diesem Film? Mit anderen dunklen Phantasien haben sich Medienwissenschafts-Studenten der Technischen Universität Ilmenau auseinandergesetzt: In ihrem Film "Gaukler" entflieht die Protagonistin der normalen Welt in ein buntes Phantasiereich, das aber auch nicht glücklich macht. Im Studiogespräch geben die Studierenden Luisa Schnicker de Piza (Regisseurin) und Christian Peisker (Produzent) Auskunft, wie das düstere Drehbuch entstanden ist, wer die üppige Ausstattung ermöglicht hat und welches neue Projekt sie planen. Außerdem gibt es noch eine eigenwillige Interpretation eines alten russischen Märchens - "Aljona und die Baba Jaga" von Katja Gawrilow (Bauhaus-Universität Weimar). Katja Gawrilow hat sich bei ihrer Adaption insbesondere mit der Rolle der Frau und den Facetten der Baba-Jaga-Figur im russischen Märchenfilm auseinandergesetzt. Bei der Besetzung hat Katja Gawrilow übrigens auf Weimarer Lokalprominenz gesetzt: Die Baba Jaga wird von Helfried Schmidt, dem Chef des Veranstaltungshauses "Mon Ami", verkörpert.
(MDR)